Sonntag 24 Juni 2018, 22:07

Mascherano: "Das Schicksal entscheidet"

  • Mascherano kurz vor dem Spiel gegen Nigeria

  • Das Team, der Gegner und Messi im Fokus

  • Live-Blog: Nigeria – Argentinien

Von Diego Zandrino, Teamreporter Argentinien


Für Javier Mascherano hat die argentinische Nationalmannschaft seit jeher Vorrang vor eigenen Interessen. Daher weigert er sich auch, Mutmaßungen darüber anzustellen, ob die Partie gegen Nigeria im Rahmen der Gruppe D der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in Russland wohl seine letzte im Nationaltrikot sein könnte.

"Darüber denke ich nicht nach", so der 34-jährige zentrale Mittelfeldspieler kurz vor dem entscheidenden Duell gegen die Afrikaner im Exklusiv-Interview mit der FIFA. "Ich denke lieber darüber nach, was wir tun können, und versuche, mein Bestes zu geben, damit die Sache für uns gut ausgeht."

"Am Ende entscheidet das Schicksal darüber, wie diese Geschichte endet", so der Rekordnationalspieler der "Albiceleste".

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Aus der bitteren Niederlage gegen Kroatien, im Übrigen die höchste in der Gruppenphase seit dem 1:6 gegen die Tschechoslowakei im Jahr 1958, konnten wertvolle Schlüsse gezogen werden.

"Wir wissen alle, dass es auch mal schlechte Ergebnisse gibt, und dass sie häufig unverdient sind, wie unser Remis gegen Island. Aber man darf nicht so auseinanderfallen. Dafür müssen wir eine Lösung finden, denn das darf uns nicht passieren."

Mascherano gefällt es auch nicht, dass der Eindruck vermittelt wird, Lionel Messi sei frustriert. "Das ganze Team ist frustriert, nicht Leo. Wir geben nicht nur ihm die Schuld", erklärt er ruhig.

"Natürlich gibt es Frust, weil die Dinge nicht laufen, aber wir müssen lernen, damit umzugehen und versuchen, einen Weg aus der Krise zu finden."

Und weiter: "Wir müssen lernen, Schwierigkeiten zu überwinden. Wir dürfen uns nicht an den Dingen festbeißen, die uns passiert sind. Wir dürfen nicht resignieren. Das ist ein innerer Kampf, den wir gewinnen müssen."

Außerdem müssen die Argentinier gegen Nigeria gewinnen, wenn sie in Russland weiterhin dabei sein wollen. Ein Remis oder eine Niederlage würden das sofortige Aus bedeuten. "Masche" hat ein klares Bild von dem Gegner, mit dem sein Team in Sankt Petersburg konfrontiert sein wird.

"Das ist ein Team mit interessanten Spielern. Wir haben gegen Island gesehen, dass die Mannschaft in der ersten Halbzeit mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Aber sie hat sich nicht aus dem Konzept bringen lassen und im zweiten Durchgang ihren bislang besten Auftritt bei dieser WM hingelegt."

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Wir wollten wissen, wie sein Erfolgsrezept gegen die Nigerianer aussieht. "Wir dürfen ihnen keinen Raum geben. Wenn sie Platz haben, werden sie sehr gefährlich, weil sie ausgesprochen schnelle, physisch starke Spieler haben."

Die Möglichkeit, dass ein verfrühtes und bitteres Ausscheiden das Ende seiner beachtlichen Länderspielkarriere bedeuten könnte, will Mascherano weiterhin nicht in Betracht ziehen.

Allerdings weiß er, dass der Augenblick kommen wird, an dem Bilanz zu ziehen ist. "Am Dienstagabend werden wir das Ergebnis analysieren und darüber sprechen, wer unser Achtelfinalgegner sein wird, oder darüber, ob diese Geschichte jetzt endgültig zu Ende ist."