Donnerstag 21 Juni 2018, 10:47

Bentancur repräsentiert neue Generation Uruguays

  • Bentancur repräsentiert die neue Generation

  • In nur einem Jahr von der U-20 in die Startelf der A-Elf

  • Oscar Tabárez: "Er ist ein sehr kompletter Spieler"

Von Florencia Simoes, Teamreporterin Uruguay


Anfang 2017 gab Rodrigo Bentancur sein Debüt bei der U-20-Südamerikameisterschaft in Ecuador. Heute, anderthalb Jahre später, sind seine Fortschritte deutlich zu erkennen: Er zählt zu den Stammspielern Uruguays und ist gerade mit dem Team ins Achtelfinale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ eingezogen. Die "Celeste" ist damit zum dritten Mal in Folge in diesem Stadium des Turniers vertreten.

Russland 2018 ist eine große Schaubühne für den Mittelfeldspieler, der bei den Triumphen gegen Ägypten und Saudiarabien gemeinsam mit Matías Vecino in der Schaltzentrale des Teams von Maestro Tabárez agierte.

Dass er erst 20 Jahre alt ist, merkt man ihm nicht an. "Er ist ein sehr kompletter Spieler, dessen Entwicklung durch die Impulse aus dem ausländischen Fussball noch weiter vorangetrieben wurde", lobt sein Trainer.

Bentancur steht sinnbildlich für den Versuch der "Charrúas", den Ball im Spielfeldzentrum besser laufen zu lassen.

"Unser Spiel hat sich enorm verbessert. Gemeinsam mit "Pajarito" [Federico Valverde, der den Sprung in den 23er-Kader am Ende nicht geschafft hat] und "Mati" [Vecino] konnte ich den Spielfluss etwas verbessern. Wir versuchen immer, die Stürmer so sauber wie möglich anzuspielen, damit sie das ihre im Strafraum tun können", berichtet "El Flaco" ("der Dünne") nach dem entscheidenden Sieg gegen die "Saudis" im Gespräch mit FIFA.com.

Sein Profil entspricht der neuen Generation zentraler uruguayischer Mittelfeldspieler: Er hat viel Ballgefühl, kombiniert gerne und profiliert sich bei der Ballverteilung. "Ich hole mir den Ball gern und halte ihn dann auch", so der aktuelle Spieler von Juventus Turin.

Sein Wechsel nach Italien Mitte 2017 verhalf ihm zu einem neuen Höhenflug. Sein Aufstieg war geradezu kometenhaft. In einem Zeitraum von nur drei Monaten ist in seiner Karriere ungeheuer viel passiert. Auf die Halbfinal-Teilnahme bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft 2017 in der Republik Korea folgten sein Debüt bei "Juve" und seine erste Nominierung für die A-Nationalmannschaft im September.

"Es war schon unglaublich für die U-20-Nationalmannschaft zu spielen. Dann ging alles wirklich irre schnell, denn ich bin nach Italien gegangen und habe auch noch den Sprung in die A-Nationalmannschaft geschafft. Tatsächlich ist das alles wunderschön."

Die Botschaft der Stars

Die Integration der Nachwuchsspieler funktioniert auch deshalb so gut, weil Stars wie Diego Godín, Luis Suárez, Edinson Cavani und Cristian Rodríguez sie mit offenen Armen aufgenommen haben.

Sie sind diejenigen, die gemeinsam mit Tabárez die Wende für die uruguayische Nationalmannschaft eingeleitet haben. Nachdem die "Celeste" von 1994 bis 2006 bei drei von vier Weltmeisterschaften nicht vertreten war, schaffte sie es bei den letzten drei Auflagen mindestens bis ins Achtelfinale.

"Sie zeigen uns die ganze Zeit, dass sie uns vertrauen. Sie machen deutlich, dass wir nichts beweisen müssen. Diese Worte haben uns sehr geholfen", so Bentancur.

Sein Ehrgeiz ist so groß, dass er seiner Freundin bereits versprochen hat, sich die Haare himmelblau zu färben, sollte er mit Uruguay den dritten Weltmeistertitel holen.