Kap Verde ist eine kleine afrikanische Inselnation, die nur knapp über eine halbe Million Einwohner zählt. Die Topographie des Landes macht das Fussballspielen nicht einfach. Zudem musste Kap Verde bis 1975 warten, ehe das Land von Portugal in die Unabhängigkeit entlassen wurde. Das erklärt, warum die große Mehrheit der Nationalspieler im Süden Europas unter Vertrag steht. Kap Verde belegte im vergangenen März den 31. Rang in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste und war somit das am besten platzierte afrikanische Land.
Darüber hinaus hat das Land die letzte Runde der Afrika-Qualifikation für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ erreicht, in der allerdings sehr schwere Gruppengegner warten. Vor dem Start der letzten Qualifikationsrunde im Oktober traf sich FIFA.com mit Ricardo Gomes, der beim portugiesischen Verein Nacional Madeira unter Vertrag steht. Der Angreifer bestätigt, dass seine Mannschaft einer schweren Gruppe zugelost wurde: "Senegal, Burkina Faso und Südafrika sind erfahrene Mannschaften. Im Rahmen der WM-Qualifikation geben alle Mannschaften ihr Bestes, um sich zu qualifizieren. Auch wir werden alles Mögliche tun, um uns das Ticket für die WM 2018 in Russland zu sichern."
Da Kap Verde in der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste als beste afrikanische Mannschaft geführt wird, werden die Gruppengegner in der Qualifikation sicherlich auf der Hut sein. Das erste Spiel bestreitet Kap Verde in Dakar gegen Gruppenfavorit Senegal. "Die erste Begegnung in Dakar wird schwer, aber wir sind keinesfalls pessimistisch", versichert Gomes.
"Senegal hat eine starke Mannschaft mit Topspielern, die bei großen Klubs spielen", fährt er fort. "Sie haben auf allen Positionen verschiedene Optionen. Wir können aber das Spiel durchaus ausgeglichen gestalten und ein positives Resultat mitnehmen."
Geschichte schreiben Alle sind sich darin einig, dass Senegal als Favorit in die Begegnung geht. Selbst die Spieler von Kap Verde sehen das so: "Senegal ist alleine schon wegen seiner Vergangenheit der Favorit, schließlich waren sie schon bei einer WM dabei. Wir wollen aber auch Geschichte schreiben und uns mit unserem Land zum ersten Mal qualifizieren. Wir begegnen unseren Gegnern mit Respekt, geben aber nicht viel auf Statistiken."
Ricardo Gomes ist genauso wie das gesamte kapverdische Bevölkerung von den Fähigkeiten seiner Mannschaft überzeugt: "Wir glauben daran, dass sich die Mannschaft für die WM 2018 in Russland qualifizieren kann, und das motiviert uns nur noch zusätzlich."
Wie jeder Fussballspieler träumt auch er von einer WM-Teilnahme: "Die Teilnahme am wichtigsten Turnier der Welt ist ein Traum jedes Spielers. Das kapverdische Volk ist sehr enthusiastisch und träumt davon, seine Mannschaft 2018 in Russland zu sehen."
Nach den Teilnahmen am CAF Afrikanischen Nationen-Pokal 2013 und 2015 scheiterte Kap Verde in der Qualifikation für die Afrikameisterschaft 2017 in Gabun zu Hause an Libyen. Durch einen Sieg hätte die Mannschaft einen Platz unter den besten Gruppenzweiten belegt. Sattdessen sicherte sich Togo die Turnierteilnahme in letzter Minute. Sämtliche Hoffnungen Kap Verdes ruhen nun auf der Weltmeisterschaft.
Ricardo Gomes zur damaligen Enttäuschung: "Unser Aus im letzten Spiel ließ sich nur schwer verkraften. Wir wollten unbedingt zur Afrikameisterschaft, doch das Schicksal war nicht auf unserer Seite. Wir sollten jetzt aber den Blick nach vorne richten und nicht mehr zurückschauen. Das Spiel gegen Senegal steht bevor, und wir sind uns der Verantwortung bewusst, die auf unseren Schultern ruht. Wir müssen die Enttäuschung der Afrikameisterschaft vergessen machen, indem wir uns für das Turnier 2018 in Russland qualifizieren."