Dienstag 25 April 2017, 10:39

Fucile: "Kein Grund zur Panik"

  • Uruguay liegt in der Qualifikation für Russland 2018 auf Rang drei

  • *La*** *Celeste* **kassierte drei Niederlagen in Folge

  • Fucile analysiert die Situation in ihrem Kontext

Nachdem Uruguay die letzten vier Male die interkontinentalen Play-offs bestreiten musste, schien der Weg zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018 ruhiger als sonst zu verlaufen.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass La Celeste nach dem Sieg gegen Ecuador im vergangenen November mit 23 Punkten auf dem zweiten Platz rangierte, nur einen Zähler hinter Brasilien. Das Team hatte fünf Punkte Vorsprung auf Kolumbien, sechs auf Ecuador und Chile sowie sieben auf Argentinien.

Die Rivalen aus Paraguay (acht Punkte Rückstand) und Peru (neun) waren noch nicht einmal im Rückspiegel aufgetaucht.

Doch nach drei Niederlagen in Folge gegen Chile, Brasilien und Peru hat sich die Situation Uruguays dramatisch verändert. Es fiel auf den dritten Platz zurück und befindet sich nun mitten in einer umkämpften Tabellenregion, in der sieben Teams nur sechs Punkte auseinanderliegen, während noch 16 Zähler zu vergeben sind.

"Ich werde Ihnen nichts vormachen. Ich dachte tatsächlich, dass die Angelegenheit dieses Mal etwas lockerer laufen könnte", sagt Jorge Fucile im Gespräch mit FIFA.com mit entwaffnender Offenheit.

"Aber die Ergebnisse ändern sich laufend und jetzt liegen wir etwas weiter hinten, alle eng beieinander. Was ist passiert? Eine Schwächephase, wie sie jede Auswahl mal erlebt", erklärt der 32-jährige Außenverteidiger, der die letzten zwei WM-Turniere bestritt.

"Es ist Argentinien passiert, und zwar gleich zwei Mal in dieser Qualifikation. Auch Kolumbien und Chile. Selbst Brasilien, das schon qualifiziert ist, hatte einen schlechten Start. Manche Gründe sind schwer zu erklären. Jetzt hat es uns erwischt."

Gespenst hat Schrecken verloren**

"Das Gute ist, dass wir nach wie vor auf einem direkten Qualifikationsplatz liegen, den wir mit aller Macht verteidigen müssen. Und wir dürfen nicht vergessen, dass wir immer noch besser dastehen als in der letzten Qualifikation", sagt der Verteidiger.

Fucile untertreibt sogar: Noch nie in der Geschichte der Qualifikation mit Hin- und Rückrunde war Uruguay vier Spieltage vor Schluss unter den ersten Vier zu finden.

"Deshalb gibt es keinen Grund zur Panik. Stattdessen müssen wir auf dem aufbauen, was wir bis jetzt erreicht haben und uns oben halten. Das ist uns allerdings noch nie leicht gefallen."

Fucile sieht die Lage realistisch und räumt ein, dass sich das "Gespenst der Play-off-Runde", wie es die Medien gerne nennen, einfach nicht verscheuchen lässt. Aber es macht ihm keine Angst.

"Uruguay wäre nicht mehr oder weniger wert, wenn es sich erneut über die Play-offs qualifizieren würde. Wir wollen zur WM, das Wie und Warum ist egal. In diesem Moment sind wir drin und brauchen keine Hilfe von Dritten."

Der Spieler von Nacional de Montevideo ist zudem der Ansicht, dass die Erfahrung, diesem Druck in den vorherigen Auflagen standgehalten zu haben, am Ende den Ausschlag geben kann.

"Diese Mannschaft hat gelernt, sich immer wieder aufzurichten", sagt der Veteran der letzten Play-off-Runde gegen Jordanien. "Es gab eine Zeit, in der wir die Lachnummer waren und wenige an uns glaubten. Doch wir stehen immer wieder auf und kommen zurück. Wir haben schlimmere Situationen durchgemacht."

Das Restprogramm für Uruguay**

Argentinien (H), Paraguay (A), Venezuela (A) und Bolivien (H)

"Ich werde die Partie gegen Argentinien wegen Gelbsperre verpassen, aber ich weiß noch gut, dass sie uns auf dem Weg nach Südafrika mit ihrem Sieg in Montevideo fast aus dem Rennen geworfen hätten. Das muss für alle, die spielen werden, Motivation genug sein."

Statistik

**14. Fucile hat insgesamt 21 Qualifikationspartien bestritten, allesamt unter Oscar Tabarez. In den 14 Auswärtsspielen lautet seine Bilanz vier Siege, fünf Niederlagen und fünf Unentschieden. Vor eigenem Publikum ist der Außenverteidiger ungeschlagen bei fünf Siegen und zwei Unentschieden.