Freitag 20 April 2018, 08:58

Countdown: Nur noch 55 Tage

Die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ wirft immer größere Schatten voraus - noch 55 Tage!

In weniger als zwei Monaten, genauer gesagt am 14. Juni, wird im Moskauer Luschniki-Stadion das 21. weltweite Gipfeltreffen mit dem Spiel zwischen dem Gastgeber und Saudiarabien angepfiffen.

Zeit genug, den Countdown einzuläuten. Bis zum Beginn der WM nehmen wir täglich eine Zahl aus der Geschichte des Turniers genauer unter die Lupe.

55 In dieser Spielminute fiel der wohl kunstvollste Treffer der WM-Geschichte, als Diego Maradona im Viertelfinale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Mexiko 1986™ einen Gegenspieler nach dem anderen stehen ließ und das Leder zum 2:0 gegen England in die Maschen jagte.

Obwohl im Laufe der Zeit bei der WM viele schöne Tore erzielt wurden, wird dieser Treffer von Maradona aufgrund seiner Finesse, des Zustands des Spielfeldes und des Kontextes der Partie immer in Erinnerung bleiben.

"Du kosmischer Drachen, von welchem Planeten kommst du?", schrie der Sportreporter Víctor Hugo Morales damals trunken vor Freude ins Mikrofon, um einen erhabenen Spielzug zu beschreiben, bei dem Maradona innerhalb von elf Sekunden eine Strecke von 68 Metern zurücklegte und den Ball nach elf Ballberührungen im Tor versenkte.

Dabei hatte das Genie offenbar sogar noch Zeit nachzudenken. Maradona kurz nach dem Abpfiff der Partie:

"Als ich [Peter] Shilton gegenüberstand, dachte ich plötzlich an das, was mein Bruder mir nach einem Freundschaftsspiel gegen England [im Jahr 1980] gesagt hatte. Das war eine ähnliche Situation, und ich habe quer abgeschlossen. Der Ball strich am Pfosten vorbei. El Turco sagte zu mir: 'Das war ein schlechter Abschluss. Du hättest den Torwart ausspielen und dann mit dem Außenrist des linken Fußes schießen sollen.' Und das hat heute geklappt."

Gary Lineker erklärte Jahre später: "Es war das erste Mal in meiner Karriere, dass ich kurz davor war, auf dem Platz zu applaudieren, aber für einen Spieler der anderen Mannschaft. Es war einfach so gut..."

Héctor Enrique macht heute noch denselben Scherz wie damals und erklärt, sein Pass sei so gut gewesen, dass es für Maradona schwer gewesen wäre, kein Tor darauf zu machen.

Argentinien setzte sich mit 2:1 durch und zog ins Halbfinale ein. Eine Woche später feierten die Argentinier ihren zweiten WM-Titel, wobei Jorge Valdano der Ansicht war, Maradona habe ihn bereits gegen England gewonnen: "An diesem Tag avancierte Maradona vom Fussballer zum Nationalhelden."