Dienstag 13 November 2018, 15:40

Den Verletzungen getrotzt - Benito nach vier Jahren wieder dabei

  • Benito nach langer Zeit wieder für die Nati berufen

  • Rückschläge durch Verletzungen

  • Große Konkurrenz für den Linksverteidiger

Das ist aufgefallen

Mehr als vier Jahre ist es her, dass Loris Benito eine Berufung in die Schweizer Nationalmannschaft erhalten hat. Im Sommer 2014 hatte ihn Vladimir Petkovic berufen, setzte den mittlerweile 26-Jährigen am Ende aber nicht ein. Danach musste er warten, bis letzte Woche der SFV sein Kader für das Testspiel gegen Katar (Mittwoch) und die UEFA-Nations-League-Partie in Luzern gegen Belgien (Sonntag) bekannt gab.

Zwischendrin gab es für den Linksverteidiger immer wieder verletzungsbedingte Rückfälle, was aber mittlerweile der Vergangenheit angehört. "Ich kann seit einem Jahr durchspielen, der Doppel- und Dreifachbelastung standhalten", sagte er. "Ohne die Verletzungen wäre ich heute nicht der Spieler, der ich bin. Ich investiere vor und nach dem Training mehr Zeit in Regeneration und vorbeugende Maßnahmen. Das kann ich jedem jungen Spieler nur empfehlen." Durch den Wechsel zu YB wurde er Meister, spielt im Europapokal und entwickelte sich weiter. Den Lohn gab es mit dem Aufgebot.

Und nun?

Benito ist bereits 26, als junges, hoffnungsvolles Talent kann man ihn daher nicht mehr bezeichnen. Für die Schweiz lief er bisher nur als Jugendspieler auf. Die aktuell etwas angespannte Personallage hat sicher dazu beigetragen, dass sich Petkovic dafür entschieden hat, ihn wieder einmal mitzunehmen. So hat Ricardo Rodriguez, die Stammkraft auf der Position als Linksverteidiger, mit Oberschenkelproblemen zu kämpfen. Es ist damit zu rechnen, dass der Milan-Spieler gegen Katar geschont wird, um dann in der UEFA Nations League gegen Belgien, wo es potenziell noch um den Gruppensieg geht, vielleicht aufzulaufen.

Wird Benito also bereits gegen Katar eine Chance erhalten? Oder stört es Petkovic nicht, den Berner wie schon vor vier Jahren zu berufen, ihn aber nicht einzusetzen. Etatmäßiger Stellvertreter von Rodriguez war in den letzten Länderspielen immer Francois Moubandje, der dem Aufgebot ebenfalls angehört. Wenn Benito gegen den Gastgeber der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 ran darf, dann muss er sich ins Zeug legen, um die Hackordnung auf der Linksverteidiger-Position durcheinander zu wirbeln – denn die wenigsten Teams leisten sich den Luxus, drei Linksverteidiger in ihre Kader zu berufen.

Aufgeschnappt

"Mein Vertrauen ist auch in jene Spieler groß, die vielleicht eher aus dem breiteren Kader stammen, aber mit ihren Leistungen in den letzten Wochen dieses Aufgebot verdient haben. Diese Spieler werden die Möglichkeit haben, sich zu zeigen und ihre Chance zu nutzen."

Vladimir Petkovic, Nationaltrainer Schweiz

"Ich war überrascht. Die letzten beiden Male befand ich mich im provisorischen Kader, wurde aber nicht aufgeboten. Daher habe ich diesmal nicht damit gerechnet. Es gilt, das Aufgebot zu rechtfertigen, mich aufzudrängen. Ich habe in den letzten Tagen oft überlegt, welch weiten Weg ich hinter mir habe. Ich freue mich auf das Nationalteam."

Loris Benito über seine überraschende Berufung in die Nati

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