Donnerstag 14 Juni 2018, 19:45

Brasilien gegen Schweiz: Neun Jahre später

  • Sieben Spieler trafen schon bei der U-17-WM 2009 aufeinander

  • Neymar, Coutinho, Alisson und Casemiro verloren gegen den späteren Champion

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Von Giancarlo Giampietro, Teamreporter Brasilien

Brasilien startet am Sonntag, 17. Juni, gegen die Schweiz in die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™. Für vier Stammspieler von Tite ist der Gegner kein Unbekannter. Brasilien trat nämlich bereits vor neun Jahren auf der Weltbühne gegen die Schweizer an, und die damalige Partie hatte Endspielcharakter. Es war allerdings die U-17-Variante des Weltturniers.

Alisson (Tor), Casemiro (Mittelfeld) und Philippe Coutinho (offensives Mittelfeld) sowie Neymar (Sturm) standen am 30. Oktober 2009 in Abuja (Nigeria) auf dem Platz. Die Seleção brauchte damals unbedingt einen Sieg, um den Sprung in die K.-o.-Phase zu schaffen.

Doch dann setzten sich die Schweizer mit 1:0 durch und sorgten damit für das Ausscheiden der Fussballmacht Brasilien aus dem Wettbewerb. Mexiko zog als Zweitplatzierter in die nächste Runde ein, Japan belegte den vierten Platz. Später warfen sie dann weitere Giganten wie Deutschland und Italien aus dem Rennen, setzten sich im Finale schließlich gegen den Gastgeber durch und holten sich den WM-Titel. Eine historische Leistung.

"Das ist eine Ironie das Schicksals, nicht wahr?", so Alisson im Gespräch mit der FIFA. "Das war kein glücklicher Moment für uns, denn er bedeutete das Ausscheiden. Sie hatten eine sehr hochklassige Mannschaft."

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Nach so langer Zeit wäre es sicher übertrieben zu sagen, bei der Partie in Rostow-am-Don herrsche eine Atmosphäre der Revanche. Dennoch ist das erneute Aufeinandertreffen des brasilianischen Quartetts mit dem Mittelfeldspieler Granit Xhaka, dem Allrounder Ricardo Rodríguez und dem Stürmer Haris Seferović, damals Torschützenkönig des Turniers, sicherlich interessant.

Alle sieben Spieler wurden 1992 geboren. Die vier Brasilianer hat die lange gemeinsame Zeit zusammengeschweißt. Schritt für Schritt haben sie sich weiterentwickelt. "Wir haben zusammen Fortschritte gemacht und haben gemeinsame Identifikationspunkte", so Alisson. "Dadurch wird diese Geschichte noch schöner."

Mit Bezug auf die erste Begegnung der beiden Teams lässt sich bereits eine Gemeinsamkeit mit der WM in Russland ausmachen: Brasilien geht auch dieses Mal als Titelanwärter ins Rennen. Nun hoffen die Brasilianer natürlich darauf, dass sich der Rest der Geschichte nicht wiederholen wird.  "Wir waren damals Favoriten, aber es lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten", meint Coutinho lachend. "Diese WM konnte man abhaken. Es war schrecklich."

In neun Jahren kann viel passieren, vor allem im Fussball. Die Niederlage in Nigeria konnte die Entwicklung des talentierten Mittelfeldspielers und seiner Teamkameraden natürlich nicht aufhalten. Mittlerweile zählen sie auf ihrer jeweiligen Position zu den Besten der Welt.

Andererseits hat auch das Schweizer Trio eine phänomenale Entwicklung vorzuweisen. Alle drei Spieler haben eine herausragende Karriere in Europa hingelegt, wenn auch auf einem etwas niedrigeren Niveau als die Brasilianer – bis jetzt. "Heute sind wir auf jeden Fall viel reifer, mit einiger Erfahrung und spielen auf hohem Niveau", erklärt Alisson. "Das wird eine große Herausforderung, die wir zu meistern hoffen. Ich hoffe, diesmal landen wir den großen Sieg."