Dienstag 15 November 2016, 21:07

Asiatische Spitzenteams mit gemischten Resultaten

Die vier asiatischen Spitzenteams, die den Kontinent 2014 in Brasilien vertreten hatten, fuhren am heutigen fünften Spieltag der letzten Qualifikationsrunde für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ ganz unterschiedliche Ergebnisse ein. FIFA.com fasst das Geschehen des letzten Spieltags des Jahres 2016 in der asiatischen WM-Qualifikation zusammen.

Das Topspiel Korea Republik – Usbekistan 2:1 Tore: Nam Taehee (67.), Koo Jacheol (85.) für Korea Republik; Marat Bikmaev (25.) für Usbekistan

Die Republik Korea setzte sich mit einer starken kämpferischen Leistung nach zwischenzeitlichem Rückstand mit 2:1 gegen die Gäste aus Usbekistan durch. Dank der drei Punkte zogen die Schützlinge von Uli Stielike an den Gästen vorbei auf Platz zwei und haben nun nur noch einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Iran. Im WM-Stadion von Seoul begannen die Taeguk Warriors zwar stark, doch das erste Tor erzielten überraschenderweise die Gäste. Stürmer Marat Bikmaev konnte den wohl schönsten Treffer des Spieltages bejubeln. Als er sah, dass Torhüter Kim Seunggyu von der Linie nach vorn lief, fing der listige Angreifer im Mittelfeld einen Pass ab und überlupfte den hilflosen Schlussmann aus mehr als 30 Metern Entfernung.

Danach versuchten die Gäste alles, um die Führung zu verteidigen. Als seine Schützlinge nach einer Stunde immer noch dem usbekischen Vorsprung hinterher liefen, brachte Stielike Mittelfeldspieler Lee Jaesung und den großen Angreifer Kim Shinwook. Tatsächlich gelang den Gastgebern unmittelbar nach dem Wechsel der Ausgleich, allerdings nicht durch einen der eingewechselten Spieler sondern durch Nam Taehee, der den Ball nach Flanke von Park Jooho per Kopf in die Maschen beförderte. Den entscheidenden Treffer erzielten die Koreaner dann fünf Minuten vor Schluss. Kim beförderte den Ball per Kopf genau in den Laufweg des heranstürmenden Koo Jacheol, der sich diese Chance nicht entgehen ließ.

Die weiteren Spiele In Gruppe A endete die Siegesserie von Tabellenführer Iran. Im neutralen Malaysia kamen die Iraner nicht über ein torloses Unentschieden gegen Syrien hinaus. Die Partie begann nach sintflutartigen Regenfällen erst mit 45 Minuten Verspätung auf einem völlig durchweichten Platz. Das Team Melli wirkte zunächst agiler. Ashkan Dejagah und Alireza Jahanbakhsh hatten zwei gute Chancen für die Gäste, doch Syriens Torhüter Ibrahim Alma zeigte sich der Herausforderung gewachsen. Ihre beste Chancen hatten die Iraner, als Milad Mohammadi eine perfekte Flanke auf Jahanbaksh, spielte, der allerdings mit seinem Kopfball das leere Tor knapp verfehlte. Trotz der Punkteteilung bleiben die Schützlinge von Carlos Queiroz weiterhin Tabellenführer und Syrien rangiert auf Platz vier.

Die VR China verpasste beim torlosen Unentschieden gegen Katar vor eigenem Publikum die Chance auf einen Befreiungsschlag und müssen weiterhin auf ihren ersten Sieg in dieser Runde warten. Trotz der abgegebenen Punkte zeigte sich das Team des neuen Nationaltrainers Marcello Lippi in nahezu allen Belangen deutlich verbessert. Die Chinesen standen als kompakte Einheit und bestimmten die Partie von Beginn an. Einzig ein Tor blieb ihnen verwehrt. An Chancen mangelte es jedenfalls nicht: Fünfzehn Mal schossen die Chinesen aufs Tor und auch die 60 Prozent Ballbesitz lassen erkennen, wie groß ihre Überlegenheit war. Letztlich fehlte einfach das nötige Quäntchen Glück als Wu Xi und dann auch noch Zheng Zhi nur Aluminium trafen.

In Gruppe B sorgten Hiroshi Kiyotake in der ersten und Genki Haraguchi in der zweiten Halbzeit für die Tore zum 2:1-Heimsieg gegen Tabellenführer Saudiarabien. Damit zog die Elf von Vahid Halilhodzic nach Punkten mit Saudiarabien gleich, das allerdings aufgrund der besseren Tordifferenz die Tabellenführung verteidigte. Die Samurai Blue hatten in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel, doch der erste Treffer gelang erst in der 45. Minute, als Hiroshi Kiyotake nach einem Foul an ihm selbst den fälligen Strafstoß verwandelte. Auch nach der Pause und der Einwechslung von Keisuke Honda blieben die Japaner die dominierende Mannschaft. Nachdem er mit einem Gewaltschuss nur knapp gescheitert war, leitete der offensive Mittelfeldspieler vom AC Mailand den Spielzug ein, den Genki Haraguchi in der 80. Minute mit dem Treffer zum 2:0 abschloss. Gästeverteidiger Omar Hawsawi gelang zwar in der Schlussphase noch der Anschlusstreffer, doch die Japaner brachten ihren knappen Vorsprung über die Zeit.

In der Partie in Bangkok verpasste Australien mit dem 2:2-Remis gegen Thailand die Chance, die Tabellenführung zu übernehmen. Die Gastgeber zeigten sich technisch überraschend stark und spielten zudem mit großer Entschlossenheit. Lohn dafür war der erste Punkt in der laufenden Runde. Die Socceroos erwischten einen perfekten Start in die Partie: Kapitän Mile Jedinak brachte die Gastgeber bereits nach neun Minuten per Elfmeter in Führung. Elf Minuten später besorgte der thailändische Stürmer Teerasil Dangda den Ausgleich, bevor er die Gastgeber nach einer knappen Stunde sogar per Elfmeter in Führung brachte. Jedinak wehrte die drohende Niederlage Australiens mit einem weiteren verwandelten Elfmeter wenige Minuten später ab. Nach dieser Punkteteilung rutschte das Team von Trainer Ange Postecoglou auf den dritten Platz ab und liegt nun einen Punkt hinter Saudiarabien und Japan.

Ahmed Khalil und Ismaeil Matar erzielten die Treffer zum 2:0-Heimsieg der Vereinigten Arabischen Emirate gegen Irak. Damit liegen die VAE nun punktgleich mit Australien aber mit einer etwas schlechteren Tordifferenz auf Platz vier. In der ausgeglichenen Partie gingen die Gastgeber in der 26. Minute in Führung. Khalil fing einen missglückten Klärungsversuch ab und jagte den Ball mit einem schönen Volleyschuss in die Maschen. Die Gäste schalteten daraufhin einen Gang hoch und spielten mehrere Chancen heraus, die aber alle ungenutzt blieben. Nach der Pause wurde die Partie von beiden Seiten noch intensiver geführt. Schließlich sorgte der erfahrene Matar nach seiner Einwechslung in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung.

Der Spieler des Tages In seinen bislang 62 Spielen für Hertha BSC Berlin hat der japanische Stürmer Genki Haraguchi erst drei Tore erzielt. In der asiatischen WM-Qualifikation hingegen trifft er mit schöner Regelmäßigkeit. Beim 2:0-Sieg gegen Thailand trug er seinen ersten Treffer im laufenden Wettbewerb bei. Dann traf er auch beim 2:1-Sieg gegen Irak. Nachdem er den Ball auch beim 1:1-Remis gegen Australien in die Maschen befördert hatte, wurde er nun gegen Saudiarabien zum ersten Japaner, der in vier WM-Qualifikationsspielen der letzten Runde in Folge traf.

Hätten Sie's gewusst? Zum Zeichen der Ehrerbietung für den verstorbenen thailändischen König Bhumibol Adulyadej, der 70 Jahre lang regierte und damit der am längsten regierende Monarch der Welt war, trugen die Mannschaften von Thailand und Australien heute Trauerflor.

Zitat "Wir sind nicht zufrieden. Es war ein schweres Spiel und den Thailändern gebührt großer Respekt. Sie haben heute sehr stark gespielt. Wir wussten, dass sie gefährlich werden können und sind trotzdem in die Falle getappt. Wir haben sie ihr Spiel spielen lassen und mussten hart kämpfen, um noch ein Unentschieden zu holen." Ange Postecoglou (Trainer, Australien)

Die Ergebnisse des fünften Spieltags *15. November*

Gruppe A: Korea Republik – Usbekistan 2:1 China VR – Katar 0:0 Syrien – Iran 0:0

Gruppe B: Thailand – Australien 2:2 Japan – Saudiarabien 2:1 Vereinigte Arabische Emirate – Irak 2:0