Freitag 24 Februar 2017, 08:05

Abdul-Zahra gibt die Hoffnung nicht auf

Als Alaa Abdul-Zahra zu Beginn der dritten Qualifikationsrunde der Asien-Zone für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ die Kapitänsbinde der irakischen Nationalmannschaft übernahm, hätte er nicht gedacht, dass sein Team in der Hinrunde nur drei Punkte holen würde.

Der 29-jährige Stürmer und die Fans der Löwen von Mesopotamien waren durchaus der Meinung gewesen, dass sie mit den großen Teams ihrer Gruppe, in der Saudiarabien, Japan, Australien, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Thailand vertreten sind, mithalten können. Sie wurden enttäuscht. Die Mannschaft musste sich mit einem einzigen Erfolg gegen Thailand begnügen und kassierte vier Niederlagen.

Im Gespräch mit FIFA.com räumt Abdul-Zahra ein, dass seiner Mannschaft das nötige Quäntchen Glück gefehlt habe. "Der Anfang ist nicht so gelaufen wie vorgesehen, aber wir waren technisch in jedem Spiel brillant, außer im letzten gegen die Emirate. In den meisten Partien war das Glück nicht auf unserer Seite, vor allem gegen Saudiarabien und Japan, gegen die wir in den letzten Minuten verloren haben."

Tatsächlich lagen die Iraker gegen Saudiarabien bis kurz vor dem Ende in Führung, bevor Nawaf Al-Abed in der Schlussphase zwei Elfmeter in Folge für die Gäste verwandelte. Den Japanern wiederum gelang noch in der fünften Minute der Nachspielzeit der Siegtreffer, um alle drei Punkte zu ergattern und zum Tabellenführer Saudiarabien aufzuschließen.

"Alles würde ganz anders aussehen, wenn wir gegen Saudiarabien und Japan, die an der Tabellenspitze stehen, gute Ergebnisse erzielt hätten", bedauert der Angreifer von Al Zawraa. "Die Niederlage gegen die Saudis war der Knackpunkt für uns in der Qualifikation. Wir hätten nicht gedacht, dass die Partie noch diese Wendung nehmen könnte. Das hat sich auf die nächsten Spiele ausgewirkt."

Die Hoffnung wahren Irak liegt derzeit auf dem vierten Rang der Gruppe und weist sieben Zähler Rückstand auf Saudiarabien und Japan sowie sechs Punkte auf die Australier auf, die den dritten Platz belegen. Dieser ist gleichbedeutend mit der Qualifikation für die vierte Runde, in der die beiden Drittplatzierten jeder Gruppe dasjenige Team ausspielen, das gegen den Vierten der CONCACAF-Zone die interkontinentale Playoff-Runde bestreitet.

Trotz der immensen Herausforderung, die den Irakern in den restlichen fünf Partien bevorsteht, gibt Abdul-Zahra die Hoffnung nicht auf und glaubt an die Chancen seiner Mannschaft. "Es sind noch fünf Spiele zu bestreiten und wir können die Aufholjagd schaffen, zumal wir noch drei Mal zu Hause spielen. Wir hoffen, in diesen Partien neun Punkte holen zu können."

Das erste dieser drei Heimspiele findet am kommenden 23. März in Teheran gegen Australien statt. Der Stürmer, der in Katar, Iran, Jordanien und Sudan aktiv war, leugnet nicht, wie wichtig diese Begegnung ist.

"Es könnte der Wendepunkt sein, denn bei einem Sieg würden unsere Chancen auf die Qualifikation deutlich steigen", bestätigt er. "Wir hätten dann sechs Zähler auf dem Konto und würden den Abstand zur Spitze verringern. Wir können uns für Russland qualifizieren, wenn wir unsere direkten Gegner schlagen."

Vor allem aber wird Abdul-Zahra selbst wieder zu alter Treffsicherheit finden müssen, wenn seine Löwen von Mesopotamien am 23. März gegen Australien und fünf Tage später gegen Saudiarabien siegen wollen. Der Stürmer, der beim FIFA Konföderationen-Pokal 2009 dabei war und zum dritten Mal eine WM-Qualifikation bestreitet, hat auf dem Weg nach Russland 2018 noch kein Tor erzielt.

"Jeder Stürmer will Tore schießen, aber für mich ist das Wichtigste, dass die Mannschaft in jedem Spiel die drei Punkte holt", sagt er. "Ich habe in einer früheren Qualifikation schon einmal gegen Australien getroffen. Damals verloren wir übrigens auch in den Schlussminuten. Ich hoffe, dass ich im nächsten Spiel treffen kann, um meiner Mannschaft zum Sieg zu verhelfen."

Abdul-Zahra kann es kaum erwarten, seine Torflaute zu beenden, und die Erwähnung einer WM-Teilnahme befeuert seinen Enthusiasmus noch mehr. "Es ist ein Kindheitstraum. Ich hoffe, dass ich meinen Teamkameraden dabei helfen kann, ihn wahr werden zu lassen, denn es ist auch der Traum des ganzen irakischen Volkes."