Mittwoch 20 Juni 2018, 07:42

N'Diaye und Senegal mit überraschend starkem Auftritt

  • Alfred Ndiaye stand an Stelle von Kapitän Cheickhou Kouyaté in der Startformation

  • Senegal feierte den ersten afrikanischen Sieg in Russland 2018

  • Höhepunkte der Partie im Video

Von Cynthia Nzetia, Teamreporterin Senegal


Nur wenige hatten wohl damit gerechnet, dass Alfred N'Diaye im Auftaktspiel der Senegalesen gegen Polen anstelle des Kapitäns Cheikhou Kouyaté in der Anfangsformation stehen würde.

"Als der Trainer mir mitteilte, dass ich von Beginn an spielen werde, habe ich mir sofort gesagt, dass ich dieses Vertrauen unbedingt rechtfertigen muss. Und das habe ich dann auch versucht, im Spiel umzusetzen", so N'Diaye, dem dabei sein gutes Zusammenspiel und Verständnis mit Idrissa Gana Gueye zweifellos entgegen kam. Gegen Polen erwiesen sich die beiden Freunde im Mittelfeld als zuverlässiges Duo. Beide agierten solide in der Defensive und als Antreiber für ein starkes und aggressives Forechecking, wodurch sie ihre Gegenspieler zusehends in die Bredouille brachten. Auch zögerten sie nicht, sich an den Offensivaktionen ihrer Mannschaft zu beteiligen, indem sie schnell und präzise in die Vorwärtsbewegung umschalteten und damit für Torgefahr sorgten.

Senegal war in der Vergangenheit häufig dem Vorwurf ausgesetzt worden, über keinen echten Kämpfertyp zu verfügen, der seine Mitspieler mitreißen kann. In Alfred N'Diaye haben die Senegalesen vielleicht gerade einen solchen Spieler gefunden. Gegen Polen jedenfalls zeigte sich der in Paris geborene N'Diaye als einer, der seine Mannschaftskollegen ständig motiviert und antreibt.

Nach seinem ersten WM-Auftritt dürfte N'Diaye der Logik nach auch in den kommenden Spielen mit von der Partie sein. Offenbar unbekümmert ob seines ersten Auftritts bei einem großen Turnier benennt N'Diaye seine weiteren Ambitionen. "Lewandowski verdient unseren vollen Respekt. Denn er ist wie Falcao, James Rodríguez oder der Japaner Shinji Kagawa ein großartiger Fussballer. Doch auch wir haben gute Spieler in unserer Mannschaft. Und mit jedem Spiel wächst bei uns auch der Respekt vor dem jeweiligen Gegner. Unser Ziel indes bleibt, als Sieger vom Platz zu gehen", lautet die Ansage von N'Diaye, der bereit ist, gegen Japan die Prognosen ein weiteres Mal über den Haufen zu werfen.

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