Freitag 13 Juli 2018, 07:43

Finale: Drei Argumente für einen Sieg Frankreichs

  • WM-Finale: Frankreich – Kroatien, 15. Juli, Luschniki-Stadion (Moskau)

  • Frankreich träumt vom zweiten WM-Titel nach 1998

  • 3 Gründe, warum "Les Bleus"" den Titel verdient hätten

Von Adrien Gingold, Teamreporter Frankreich


Wer im Finale einer FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ steht, hat bereits einige Hindernisse überwunden und herausragende Qualitäten gezeigt, sodass die Trophäe kein bloßer Traum mehr ist, sondern ein konkretes Ziel. Die Finalisten haben selbstverständlich allen Grund anzunehmen, dass sie in der Lage sein werden, ihren Namen auf die Liste der glücklichen Gewinner zu setzen und ihrer Visitenkarte einen Weltmeistertitel hinzuzufügen.

Unser Teamreporter für Frankreich hat drei Argumente dafür gefunden, dass "Les Bleus" sich im Finale der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ gegen Kroatien die Trophäe sichern können, sollten oder werden.

1. Stabilität

Die Franzosen wussten in der Defensive ebenso zu beeindrucken wie in der Offensive. Das lässt sich auch an der Statistik eindeutig ablesen.

  • Frankreich lag seit Turnierbeginn lediglich einmal neun Minuten lang zurück, und Ngolo Kanté kann bei der WM in Russland 48 Balleroberungen verbuchen – das ist bei dieser Auflage Rekord.

  • Hugo Lloris hat die letzten 7 Schüsse auf sein Tor gehalten.

  • Mit acht Siegen in den letzten elf Spielen (73 Prozent) kann Didier Deschamps unter den Trainern, die bei diesem Turnier mehr als zehn Begegnungen am Ruder waren, die beste Bilanz vorweisen.

  • Gegen Argentinien ist Kylian Mbappé nach Pelé im Jahr 1958 zum jüngsten Spieler avanciert, dem in der Endrunde einer FIFA WM ein Doppelpack gelingt.

2. Starkes Kollektiv

"Bei der WM gibt es keinen Respekt vor Talenten, sondern nur vor Teams", hatte Belgiens Nationaltrainer Roberto Martinez vor der Niederlage gegen Les Bleus gesagt. Die Schützlinge von Didier Deschamps sind ein Paradebeispiel für guten Teamgeist.

Zunächst einmal in sportlicher Hinsicht: Alle Spieler sind in der Lage, ein Spiel zu entscheiden oder den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Dies wird beim Blick auf die Torschützenliste der K.-o.-Spiele sofort klar, denn hier sind Namen von Verteidigern, Mittelfeldspielern und Angreifern zu finden.

In menschlicher Hinsicht: Bei dieser französischen Mannschaft rennen die Reservisten geschlossen aufs Spielfeld, um die Tore ihrer Teamkameraden aus der Startelf zu feiern. Das Team ist der Star. Die Mannschaft hat sich von einer Anhäufung starker Einzelspieler zu einem fantastischen Kollektiv entwickelt. Vom dritten Torwart über die Stammspieler und den Assistenztrainer bis hin zum Sicherheitsbeauftragten geben alle 100 Prozent für die Mission der "Équipe Tricolore". So sehen Teams aus, die es bis an die Spitze schaffen.

3. Geschichte und Tradition

20 Jahre nach dem ersten und bislang einzigen Weltmeistertitel steht Frankreich kurz davor, den Erfolg zu wiederholen. Dazu muss im Finale ein Sieg gegen Kroatien her. Ausgerechnet Kroatien, das hat Symbolcharakter. Die Begegnung ist nämlich eine Wiederauflage des Halbfinales von 1998. Damals behielt Frankreich die Oberhand und holte später den Titel. Sollten die Franzosen an den damaligen Erfolg anknüpfen, dann wäre Didier Deschamps nach Mario Zagallo und Franz Beckenbauer der Dritte, dem es gelingt, den Titel als Spieler und Trainer zu holen.

Alle Voraussetzung für dieses Fussballmärchen sind erfüllt, und Sterne scheinen gut zu stehen: 2018 – das Jahr des zweiten "Traums in blau".

Finale: Drei Argumente für einen Sieg Kroatiens