Donnerstag 12 Juli 2018, 18:44

Meunier: So untypisch wie normal

  • Gegen Frankreich noch gesperrt, Rückkehr gegen England

  • Der Rechtsverteidiger will Geschichte schreiben

  • "Ich halte uns für fussballerisch besser"

Von Simon Massart, Teamreporter Belgien


Wäre Thomas Meunier nicht für Belgien in Russland im Einsatz, er würde die Spiele seiner "Roten Teufel" fraglos wie jeder Fan auf der Großbildleinwand verfolgen. Denn Fan der belgischen Nationalmannschaft ist er immer geblieben. "Ich habe noch Kindheitserinnerungen an unsere 'Roten Teufel'. Inzwischen liegen die Dinge natürlich insofern etwas anders, als ich mich daran gewöhnt habe, selbst Teil dieser Mannschaft zu sein, aber das blende ich auch oft aus und genieße jede Sekunde", versichert er.

Man stelle sich also die Frustration dieses "ganz normalen" Belgiers vor, als er wegen einer Gelbsperre just das Nachbarschaftsduell gegen den großen Rivalen Frankreich verpasste. "Das war eine echte Enttäuschung", räumt der 26-Jährige auch zwei Tage nach dem so wichtigen Spiel noch ein. "Man erlebt die ganze Atmosphäre, die gegenseitigen Sprechchöre der Fans und möchte am liebsten mitmachen. Ich habe natürlich bis zum Schluss die Daumen für den Ausgleich gedrückt, aber es hat nicht sollen sein."

Die Belgier wissen dabei genau, was die Stunde geschlagen hat: Wenn sie in die Fussballgeschichte eingehen wollen, müssen sie England im "kleinen Finale" zum zweiten Mal während der laufenden WM schlagen. Meunier ordnet die Begegnung so ein: "Die Partie ist eines Endspiels würdig. Wir wollen England unbedingt noch einmal besiegen. Die Engländer werden natürlich ebenfalls hoch motiviert sein, aber ich halte uns für fussballerisch besser."