Montag 23 April 2018, 07:16

Japan und vier weitere asiatische Teams für Frankreich qualifiziert

  • Japan verteidigt AFC-Meistertitel und fährt zur FIFA Frauen-WM

  • Auch Australien, VR China, Thailand und Republik Korea dabei

  • Thailand feiert bestes Abschneiden seit mehr als 30 Jahren

Bei der AFC Asien-Meisterschaft der Frauen hat Japan erfolgreich den Titel verteidigt. Bei dem Turnier wurden die fünf Länder ermittelt, die den bevölkerungsreichsten Kontinent bei der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ vertreten werden.

Acht Nationen waren vor 14 Tagen in Amman an den Start gegangen. Für Jordanien war es die größte Sportveranstaltung seit der FIFA U-17-Frauen-Weltmeisterschaft 2016. Das Turnier hatte bereits 2017 mit einigen Vorqualifikationspartien begonnen. Am Ende setzte sich Japan im Finale denkbar knapp mit 1:0 gegen Australien durch.

Zudem ging es um fünf Tickets für Frankreich 2019. Mit Japan, Australien, der VR China, Thailand und der Republik Korea werden die gleichen Länder wie vor vier Jahren auf der Weltbühne an den Start gehen.

Zahlen und Fakten Sieger: Japan Ebenfalls für Frankreich 2019 qualifiziert: Australien, China VR, Thailand, Korea Republik Wertvollste Spielerin: Mana Iwabuchi (Japan) Beste Torjägerin: Li Ying (China VR)

Japan Das japanische Team hat sich in den vergangenen vier Jahren enorm verändert, da zahlreiche weltweit bekannte Spielerinnen ihre Karriere in der Nationalmannschaft beendet haben. Doch junge Akteurinnen wie Mana Iwabuchi und Kumi Yokohama, die im Finale das entscheidende Tor erzielte, haben die entstandenen Lücken erfolgreich gefüllt. Auch die Mittelfeldspielerin Yui Hasegawa und die Torhüterin Ayaka Yamashita konnten in den vergangenen 14 Tagen überzeugen und dürften auf Jahre hinaus zu Stammspielerinnen werden. Japan gewann zwar letztlich zum zweiten Mal den Titel, doch in der Gruppenphase hatte man sich torlos von der Republik Korea getrennt und das Halbfinale nur denkbar knapp durch ein 1:1-Remis gegen Australien erreicht.

Australien In Australien kann man nur eine durchwachsene Bilanz ziehen. In der Gruppenphase waren die Australierinnen gegen Japan und noch deutlicher gegen die Republik die spielerisch klar bessere Mannschaft, doch beide Partien endeten mit einem Unentschieden. Nach nur einer Niederlage in den vorherigen 18 Partien konnten sich die Matildas dann erst im Elfmeterschießen gegen Thailand durchsetzen. Im Finale gegen Japan war Australien erneut überlegen, hatte 60 Prozent Ballbesitz und 23 Torschüsse, während die Japanerinnen es nur auf fünf brachten. Doch die Australierinnen vergaben alle Chancen. Elise Kellond-Knight verschoss sogar einen Elfmeter. Angesichts der mangelnden Chancenverwertung mussten die Matildas am Ende ihre Hoffnungen begraben, erstmals seit 2010 den Titel zu gewinnen.

China VR Die Chinesinnen scheinen unter dem neuen Trainer Siggi Eyjolfsson auf dem richtigen Weg zu sein. Nach drei ungefährdeten Siegen in der Gruppenphase gegen Thailand, die Philippinen und Jordanien war die VR China als erstes Team nach Gastgeber Frankreich für die FIFA Frauen-WM 2019 qualifiziert. Nach der 1:3-Halbfinalniederlage gegen Japan landeten die Chinesinnen am Ende auf Platz drei. Stürmerin Li Ying war mit sieben Toren (drei mehr als die besten Verfolgerinnen) die erfolgreichste Torjägerin des Turniers.

Thailand Nach dem wenig erfolgreichen WM-Debüt 2015 kann Thailand dank der ansprechenden Leistungen in Jordanien mit einem gesunden Selbstvertrauen nach Frankreich fahren. Erstmals seit 1986 landete das Team wieder unter den ersten Vier und mit etwas Glück hätte man sogar das Finale erreichen können. Nach den Siegen gegen Jordanien und die Philippinen war Thailand bereits für Frankreich qualifiziert. Im Halbfinale gegen Australien kassierten die Thailänderinnen dann erst in der Nachspielzeit den Ausgleich. Die lebhafte Stürmerin Kanjana Sungngoen konnte mit vier Treffern beeindrucken und ersetzte mit Bravour die zuverlässige Torjägerin Orathai Srimanee, die in den letzten beiden Spielen fehlte.

Republik Korea Wie schon bei der FIFA Frauen-WM 2015 in Kanada präsentierte sich das Team der Republik Korea gut organisiert und schwer zu knacken. Doch die Schwächen im Angriff kamen die Koreanerinnen teuer zu stehen. So blieben die Partien gegen Australien und Japan auf beiden Seiten torlos. Dank eines 4:0-Sieges gegen Vietnam qualifizierte sich die Republik Korea dennoch zum dritten Mal für die WM-Endrunde. Einen Platz im Halbfinale verpassten die Koreanerinnen allerdings aufgrund der Tordifferenz, trotz der erfahrenen Stürmerinnen Ji Soyun und Jeon Gaeul. Damit stand ein Playoff gegen die Philippinen auf dem Programm, in dem die Koreanerinnen ihre Erfahrung überlegen ausspielten und sich klar mit 5:0 durchsetzten.

Die restlichen Teilnehmer Die Philippinen hatten die Endrunde der asiatischen Kontinentalmeisterschaft beim letzten Mal nur knapp verpasst. Dieses Mal konnten sie ihr lang ersehntes Debüt feiern und kamen zum Auftakt zu einem 3:1-Sieg gegen Gastgeber Jordanien. Für einen Platz bei der WM in Frankreich reichte das indes nicht.

Anders als bei den Philippinen, die zumindest einen Sieg bejubeln konnten, herrschte bei Jordanien und Vietnam Enttäuschung auf der ganzen Linie vor. Die Gastgeberinnen konnten nicht an ihr starkes Debüt vor vier Jahren anknüpfen. Vietnam, das 2014 noch die Playoffs erreicht hatte, wurde Gruppenletzter, allerdings in einer schweren Gruppe.