Mittwoch 25 Oktober 2017, 07:42

Erste Ausrutscher auf dem Weg nach Frankreich

  • Stärkere Konkurrenz in der Europa-Qualifikation für Frankreich 2019

  • Deutschlands Serie von zwei Jahrzehnten ohne Niederlage beendet

  • Europameisterinnen setzen Lauf fort

Die Europa-Qualifikation zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2019™ verspricht nach den zwei Spieltagen der letzten Woche, die von Überraschungen und engen Partien geprägt waren, eine spannende Angelegenheit zu werden.

Die größten Schlagzeilen verursachte zweifellos eine seltene Niederlage Deutschlands. Das Team der Niederlande um die The Best - FIFA-Weltfussballerin Lieke Martens wiederum erfreute sich zum Auftakt der Qualifikation großer Beliebtheit bei den einheimischen Fans.

Gute Nachrichten zum Start der Vorausscheidung gab es auch für Spanien, während Frankreich seine Vorbereitung mit guten Ergebnissen fortsetzt.

Tabellen  Gruppe 1: Wales (4 Punkte), Bosnien und Herzegowina, England (3), Russland (1), Kasachstan (0) Gruppe 2: Schottland, Schweiz (6), Belarus, Polen (3), Albanien (0) Gruppe 3: Norwegen, Republik Irland (6), Niederlande (3), Nordirland, Slowakei (0) Gruppe 4: Dänemark, Schweden (6), Kroatien (2), Ungarn, Ukraine (1) Gruppe 5: Deutschland (9), Tschechische Republik, Island (7) Färöer, Slowenien (0) Gruppe 6: Belgien, Italien (9), Moldawien, Rumänien, Portugal (0) Gruppe 7: Österreich, Finnland, Serbien, Spanien (3), Israel (0)

Die Topspiele  Niederlande - Norwegen 1:0  Mit großer Spannung wurde der Auftritt des frischgebackenen Europameisters Niederlande erwartet. Die Stürmerin Lieke Martens und die Trainerin Sarina Wiegman waren keine 24 Stunden zuvor als The Best - FIFA-Weltfussballerin beziehungsweise Welttrainer Frauen ausgezeichnet worden. Die Feierlichkeiten gingen in Groningen weiter, obwohl die Oranje Leewinnen bis zur Nachspielzeit warten mussten, bevor Vivianne Miedema den Treffer des Tages zum wichtigen Sieg gegen Norwegen erzielte.

Ein weiterer Grund zum Feiern war die Tatsache, dass 22.000 Zuschauer zum Auftakt der Qualifikation für Frankreich 2019 ins Stadion geströmt waren. Ein großer Unterschied im Vergleich zu den 2.000 Menschen, die vor sechs Jahren die Vorausscheidung verfolgten. Aber auch die Republik Irland erwischte einen guten Start in Gruppe 3 und weist dank des 2:0-Erfolgs in der Slowakei nach zwei Spielen eine perfekte Bilanz auf.

Deutschland - Island 2:3  Der Wohlfühlfaktor der isländischen Nationalelf nach der erfolgreichen Qualifikation zur FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ griff am Freitag offensichtlich auf die Frauenauswahl über. Die Isländerinnen machten das scheinbar Unmögliche möglich und feierten einen 3:2-Sieg in Deutschland. Damit beendeten sie die unglaubliche, zwei Jahrzehnte andauernde Serie des zweifachen Weltmeisters ohne Niederlage. Ein Doppelpack der in den USA spielenden Mittelfeldakteurin Dagny Brynjarsdottir bescherte Island den Erfolg gegen das DFB-Team und die Möglichkeit, zum Tabellenführer aufzuschließen. Doch am Dienstag kam das Team gegen die Tschechische Republik nicht über ein 1:1 hinaus. Deutschland hingegen sorgte mit einem 11:0-Kantersieg gegen Färöer für Wiedergutmachung und verteidigte die Spitzenposition in Gruppe 5.

Portugal - Belgien 0:1  Für Belgien ist es schon jetzt ein historisches Jahr, nachdem das Land bei der UEFA Women's EURO sein lang ersehntes Debüt gab. Nun besteht die Herausforderung darin, den Schwung beizubehalten. Beim Versuch, sich erstmals für eine Frauen-WM zu qualifizieren, erwischten die Belgierinnen zumindest einen glänzenden Start. Ein Treffer der Verteidigerin Tine De Caigny bescherte Belgien den Sieg gegen die ambitionierten Portugiesinnen. Ein schönes Geschenk für die Kapitänin Aline Zeler, die ihren 100. Länderspieleinsatz feierte. Die Belgierinnen sind indes nicht die einzigen, die in Gruppe 6 mit einer weißen Weste in die Vorausscheidung starteten. Nach dem souveränen 3:0-Sieg Italiens gegen Rumänien deutet in dieser Staffel alles auf ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen hin.

Gastgeberinnen mit erfolgreichem Test  Frankreich setzte die Vorbereitung auf die Heim-WM mit einem souveränen 8:0-Erfolg gegen Ghana fort. Amandine Henry gab in diesem Testspiel ihren Einstand als Kapitänin des Teams. Die nächste Gelegenheit für den Gastgeber des Turniers 2019, sich mit einem Rivalen zu messen, ist die attraktive Freundschaftspartie gegen Schweden im kommenden Monat.

Die Zahl   63 – So viele Spiele blieb Deutschland in den letzten 19 Jahren in der Qualifikation zur FIFA Frauen-WM oder UEFA Women's EURO ungeschlagen (seit Juni 1998 gegen Norwegen).