Sonntag 29 Oktober 2017, 10:03

Drei asiatische Teams lösen das WM-Ticket

  • Japan, Korea DVR und China VR für FIFA U-20-WM 2018 qualifiziert

  • Fünfter kontinentaler Titel für Rekordmeister Japan

  • Sung Hyangsim gewann den Goldenen Schuh und wurde als wertvollste Spielerin ausgezeichnet

Die Japanerin Riko Ueki erzielte am Samstag in Nanjing (China VR) den einzigen Treffer im Finale der AFC U-19-Meisterschaft gegen die DVR Korea. Damit verteidigten die Japanerinnen ihren kontinentalen Titel. Japan untermauerte mit dem fünften Triumph bei der Asienmeisterschaft in dieser Altersklasse seine kontinentale Vormachtstellung.

Im hart umkämpften Finale machte das Team aus der DVR Korea, dem amtierenden FIFA-U-20-Weltmeister, von Beginn an viel Druck, allerdings ohne zählbare Erfolge. Der erste Treffer gelang kurz nach der Pause den Japanerinnen. Die beeindruckende Ueki drang in den gegnerischen Strafraum ein und schloss ihren schönen Angriff erfolgreich ab.

Die DVR Korea erhöhte danach noch einmal das Tempo und drängte auf den Ausgleich, doch es mangelte weiterhin an Präzision im Abschluss und so blieben die Angriffe wirkungslos. Die Japanerinnen hätten sogar noch auf 2:0 erhöhen können, doch ein Schuss von Honoka Hayashi knallte nur an die Latte.

"Die DVR Korea ist stark", erkannte Japans Trainer Futoshi Ikeda nach dem Spiel an. "Doch unsere Spielerinnen hatten angesichts des Gegners keine Bedenken. Für uns ging uns nur darum, das Spiel und damit das Turnier zu gewinnen. Nun sind wir erneut Asienmeister und werden uns intensiv auf die Weltmeisterschaft vorbereiten."

Die drei qualifizierten Teams Das Turnier fungierte gleichzeitig als Qualifikationswettbewerb für die FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft Frankreich 2018. Die drei besten Teams, also Japan, die DVR Korea und die VR China, werden Asien beim globalen Turnier im kommenden Jahr vertreten.

Für Japan verlief das Turnier nahezu perfekt: In der Gruppenphase feierte das Team drei Siege. Zum Auftakt gab es einen 8:0-Kantersieg gegen Vietnam, gefolgt von einem 5:1-Erfolg gegen Australien und einem 2:0 gegen die Republik Korea. Auch im Halbfinale setzte sich die Erfolgsserie fort: Gegen Gastgeber China VR setzten sich die Japanerinnen mit 5:0 durch und zogen damit ins Finale ein und qualifizierten sich für die WM-Endrunde in Frankreich.

Noch beeindruckender präsentierte sich das Team der DVR Korea, das als einziges Team keinen einzigen Gegentreffer kassierte, bis das Finale erreicht war. Die Nordkoreanerinnen starteten mit einem 9:0-Kantersieg gegen Thailand und setzten sich danach jeweils mit 2:0 gegen Usbekistan und die VR China durch. Es folgte ein klarer 3:0-Sieg gegen Australien, mit dem die WM-Qualifikation und der Finaleinzug geschafft waren.

Die Chinesinnen erreichten die Halbfinalrunde mit Siegen gegen Usbekistan und Thailand. Damit blieb die die Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen die DVR Korea folgenlos. Im Halbfinale mussten sie sich trotz lautstarker Unterstützung von den Rängen den Japanerinnen geschlagen geben. Doch mit einem 3:0-Sieg gegen Australien im Spiel um Platz drei lösten auch sie noch das Ticket nach Frankreich.

Die aufstrebenden Stars Bei der Asienmeisterschaft zeigten sich zahlreiche vielversprechende Talente, die man bei der WM 2018 in Frankreich im Auge behalten sollte, zumal die asiatischen Teams auch bei früheren Auflagen des Wettbewerbs oft glänzten.

Da wäre zunächst die Stürmerin Sung Hyangsim aus der DVR Korea zu nennen, die als beste Torjägerin und auch wertvollste Spielerin des Turniers ausgezeichnet wurde. Die kompakte Angreiferin begeisterte die Zuschauer mit ihren schnellen Vorstößen über die Flanken sowie mit ihren sechs Toren.

Saori Takarada war mit fünf Treffern die beste Torjägerin im japanischen Team, doch noch mehr Beachtung bekam Ueki. Sie demonstrierte ein ums andere Mal ihr Offensivpotenzial, zeigte sich vor dem gegnerischen Tor selbstbewusst und erzielte letztlich auch das entscheidende Tor im Endspiel.

Jin Kun, die bei den Olympischen Jugendspielen 2014 in Nanjing das Fussballturnier der Mädchen gewonnen hatte, trug maßgeblich zur Rückkehr der Chinesinnen zur FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft bei. Vor drei Jahren wurde sie noch als Verteidigerin eingesetzt. Mittlerweile hat sie einen deutlich stärkeren Offensivdrang entwickelt und wird nun als offensive Mittelfeldspielerin eingesetzt. Auf dieser neuen Position blüht sie immer weiter auf. Gegen Australien konnte sie auch ein Tor bejubeln.

Statistik 21 – So viele Tore haben die Japanerinnen in den fünf Spielen auf dem Weg zum Titel erzielt. Das ergibt einen Schnitt von vier Toren pro Spiel.

Hätten Sie's gewusst? Die DVR Korea hat zum siebten Mal die Endrunde einer FIFA U-20-Weltmeisterschaft erreicht. Dabei stand mit dem Deutschen Thomas Gerstner erstmals ein ausländischer Trainer an der Seitenlinie.