Montag 25 September 2017, 08:14

Öffnet sich für Boateng das Tor zur Awards-Show?

  • Boatengs Scherenschlag gegen Villarreal für FIFA Puskás-Preis nominiert

  • Der Mittelfeldspieler hoffte 2016 vergeblich auf die Nominierung

  • Traum von der Teilnahme bei The Best

Kevin-Prince Boateng ist ohne Zweifel eine schillernde Figur mit einer interessanten Karriere. Aus dem Berliner Arbeiterviertel fand er über Hertha BSC Berlin, Tottenham FC, Borussia Dortmund und Portsmouth FC den Weg zum AC Milan, wo er von 2010 bis 2013 glänzen konnte und 2011 den Scudetto gewann.

Der Halb-Bruder des deutschen Weltmeisters Jérôme Boateng entschied sich für Ghana zu spielen und erzielte dort bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Südafrika 2010 im Achtelfinale gegen die USA (2:1 n.V.) nach nicht einmal fünf Minuten nach einem dynamischen Solo per sehenswertem Flachschuss ein tolles Tor.

Ein noch schöneres Tor, das der 30-Jährige, der mittlerweile wieder in der Bundesliga für Eintracht Frankfurt spielt, am 23. Oktober 2016 für seinen damaligen Verein Las Palmas im Ligaspiel gegen Villarreal vollendete, brachte ihm damals die Schlagzeilen und nun eine Nominierung für den FIFA Puskás-Preis 2017 ein:

Ein Lupfer aus dem Mittelfeld fand im Strafraum den mit dem Rücken zum Tor stehenden Las-Palmas-Angreifer Tana, der ihn aus der Luft per Hacke akrobatisch zum Elfmeterpunkt weiterleitete. Dort rauschte Boateng heran und nahm den Ball hoch in der Luft stehend per Scherenschlag direkt – so wuchtig wie er ihn traf, war Villarreals Schlussmann aus dieser Distanz ohne jede Abwehrchance. Es war nach einer halben Stunde die Führung für Las Palmas, das am Ende jedoch 1:2 unterliegen sollte.

Und Boateng wollte unbedingt für den FIFA Puskás-Preis nominiert werden. "Ich dachte, dass ich zur FIFA-Gala fahren würde. Nach der Geburt meiner Kinder wäre das der beste Tag jemals in meinem Leben gewesen", erinnert er sich an die Zeit kurz nach seinem Treffer. "Ich wollte da schon immer hin, und sei es für die Fairplay-Auszeichnung. Ich fand, dass man es geschafft hat, wenn man dort ist. Du bist einer der Besten. Ich dachte, dass sie mich anrufen würden, weil ich so viele Nachrichten und Tweets bekommen habe."

"Ich sagte meiner Frau, dass wir nach Zürich fahren würden", so Boateng weiter. "Eine Woche später fragte sie mich: 'Was ist aus Zürich geworden?' Ich sagte: 'Vergiss das. Ich muss noch ein Tor schießen.'" Was Boateng nicht beachtete: Sein Treffer fiel nicht mehr in den Zeitraum für den FIFA Puskás-Preis 2016, sondern in jenen für 2017 – und prompt ist er nun auch nominiert worden.

Die Reise nach Zürich gibt es zwar auch dieses Jahr nicht, denn die The Best FIFA Football Awards-Show findet am 23. Oktober in London statt – doch Sie, die Fans, können nun entscheiden, ob Kevin-Prince Boateng als einer der drei Finalisten beim FIFA Puskás-Preis doch noch zu seiner so sehr erwünschten Teilnahme bei der Awards-Show kommt!