Montag 05 März 2018, 16:51

WM-Check Deutschland: Müller großartig, Gomez ist noch da

Thomas Muller of FC Bayern Munchen celebrates

Die FIFA Fussball-WM 2018™ naht mit großen Schritten und Deutschland möchte als erste Mannschaft seit Brasilien 1962 den Titel verteidigen. Das ist Anlass genug für FIFA.com, nun wöchentlich auf die Form der deutschen Nationalspieler zu blicken.

Weltmeisterlich Ilkay Gündogan machte mit Manchester City durch das 1:0 gegen Verfolger Chelsea einen riesigen Schritt Richtung Meisterschaft. Der deutsche Nationalspieler stellte mit 174 Pässen einen neuen Bestwert in der Premier League auf. Leroy Sane gelang dieses Mal zwar kein Treffer, doch der 22-Jährige war erneut sehr dribbelstark und Mitte der ersten Halbzeit wurde ein Schussversuch von ihm gerade noch so von der Linie gekratzt.

In WM-Form Beim 4:0 des FC Bayern München beim SC Freiburg präsentierte sich die halbe Nationalmannschaft in starker Form – allen voran Thomas Müller, der an drei von vier Treffern beteiligt war. Das Eigentor von Freiburg-Keeper Alexander Schwolow bereitete er ebenso vor wie den Treffer von Sandro Wagner, ehe er eine Ecke von Joshua Kimmich (nach Prellung rechtzeitig genesen) zum Endstand einschoss. Aus der Defensive heraus wusste Mats Hummels gewohnt im Spielaufbau zu gefallen, während Jerome Boateng nach überstandener Erkältung ebenfalls wieder mit von der Partie war.

Während Konkurrent Wagner mit seinem Treffer aufhorchen ließ, schlug Mario Gomez beim so wichtigen 3:2-Erfolg seiner Stuttgarter in Köln gleich doppelt zu – natürlich beide Male aus dem Strafraum heraus, wie es sich für ihn gebührt. So kommt der 32-Jährige nun auf vier Tore in den letzten fünf Ligaspielen.

Marco Reus ist und bleibt ein Stehaufmännchen – im vierten Bundesligaspiel nach seiner Kreuzbandverletzung (1:1 in Leipzig) gelang ihm sein drittes Tor. Dabei handelte es sich nicht etwa um einen Abstauber, sondern um einen Ball, den er spritzig und geistesgegenwärtig erlief, ehe er ihn am Torwart vorbeispitzelte und ins leere Netz setzte. Timo Werner übrigens hatte in der Anfangsphase eine sehr gute Chance, die er jedoch vergab.

Juventus dominiert weiter die Serie A: Die letzten sieben Ligaspiele wurden zu Null gewonnen, jedes Mal stand Sami Khedira dabei im zentralen Mittelfeld in der Startelf und hat damit entscheidend zu dieser eindrucksvollen Serie beigetragen, die am Samstag durch ein 1:0 bei Lazio Rom (Siegtor von Paulo Dybala in der Nachspielzeit) ihre Fortsetzung fand.

Serge Gnabry wusste beim 2:0 der TSG 1899 Hoffenheim beim FC Augsburg ebenfalls zu gefallen. Scheiterte er vor der Pause noch mit einem Fernschuss, so war der lebhafte Offensivspieler nach dem Seitenwechsel zum Endstand erfolgreich, indem er einen Konter selber einleitete und abschloss.

Last-Minute-Kandidat Im November 2014 lief Lars Bender bisher zum letzten Mal für die Nationalmannschaft auf – für eine Minute beim 1:1 im Testspiel in Spanien. Die letzten drei Partien konnte er für Bayer Leverkusen allerdings als Rechtsverteidiger gefallen und das ist eine Position, auf der es der DFB-Elf in den letzten Jahren an Alternativen mangelte. Bender als Rechtsverteidiger nach Russland? "Wenn sich Lars nicht verletzt hätte, wäre er schon 2014 Weltmeister geworden auf dieser Position", meinte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. "Da hat er sich leider verletzt. Aber unabhängig von der Position, Lars ist einfach ein wichtiger Spieler."

Das Sonderlob Kein deutscher Nationalspieler, aber schon so lange in Deutschland unterwegs, dass er hier Anerkennung finden muss: Claudio Pizarro avancierte beim 2:3 des 1. FC Köln gegen den VfB Stuttgart zum viertältesten Torschützen der Bundesliga-Historie und hat jetzt in den letzten 20 (!) Kalenderjahren jeweils immer mindestens ein Bundesliga-Tor geschossen. Das ist natürlich ein Argument dafür, dass er auch im Sommer bei der FIFA Fussball-WM 2018™ in Perus Kader stehen könnte.

Im Lazarett Manuel Neuer (Mittelfußbruch seit September 2017) Leon Goretzka (Fußprobleme) Toni Kroos (Außenbanddehnung im Knie seit Mitte Februar 2018) Marcel Halstenberg (Kreuzbandriss seit Januar 2018)