Mittwoch 06 September 2017, 14:13

Saudiarabien kehrt auf die WM-Bühne zurück

Der 5. September 2017 markierte für Saudiarabien ein lang ersehntes Ereignis: Nach zwölfjähriger Durststrecke wird das Land erneut bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ vertreten sein.

Die Falken konnten sich zwischen 1994 und 2006 vier Mal in Folge für das weltweite Gipfeltreffen qualifizieren. Doch seitdem scheiterten sie regelmäßig in der Vorausscheidung der Asien-Zone. Nach einem Jahrzehnt magerer Ergebnisse beschloss der Verband, neue Maßnahmen zu ergreifen und berief Bert van Marwijk zum Nationaltrainer. Der Niederländer hatte sein Heimatland zur WM 2010 in Südafrika geführt.

FIFA.com fasst den Parcours der Saudis zusammen, der in der fünften Qualifikation des Landes für eine WM-Endrunde gipfelte.

Der Weg nach Russland Die Falken stiegen in der zweiten Runde in die asiatische Vorausscheidung ein. Dort sicherten sie sich mit sechs Siegen und zwei Unentschieden den Gruppensieg. Die Zahlen sprechen für sich:  20 Punkte, 28 Tore und nur vier Gegentore. Diesen Schwung nahm das Team in die entscheidende Runde mit, die sich als weitaus größere Herausforderung erweisen sollte.

Dennoch waren die Saudis fest entschlossen, mit einem Erfolg in diese Phase zu starten, und erkämpften sich dank dreier Elfmeter zwei knappe Siege gegen Thailand (1:0) und Irak (2:1).  Der gelungene Auftakt verlieh ihnen das nötige Selbstvertrauen, um den höherklassigen Rivalen gegenüberzutreten. Nach einem 2:2 gegen Australien feierte Saudiarabien in Djeddah gegen die Vereinigten Arabischen Emirate einen überzeugenden 3:0-Erfolg. Der große Traum rückte näher.

Die 1:2-Niederlage in Japan war schnell vergessen, da die Saudis in den nächsten Begegnungen gegen Thailand (3:0) und Irak (1:0) zwei wichtige Siege einfuhren. Die 2:3-Niederlage in Adelaide gegen Australien erhöhte im Vorfeld des entscheidenden Duells gegen die VAE den Druck auf die Falken, die tatsächlich eine unerwartete 1:2-Schlappe kassierten. Nach dem 2:1-Sieg Australiens gegen Thailand musste in der letzten Partie gegen die bereits qualifizierten Japaner ein Sieg her, um den zweiten Platz zu erobern. Am Ende behielt Saudiarabien knapp mit 1:0 die Oberhand.

Stabilität ist Trumpf Van Marwijk setzte in der Vorausscheidung auf Stabilität. Der niederländische Nationalcoach stützte sich praktisch über die gesamte Qualifikation hinweg auf einen festen Kern von Spielern, der nur in Ausnahmefällen angepasst wurde.

Taisir Al-Jassim und Yahya Al-Shehri bestritten alle 17 Spiele. Salman Al-Faraj, Abdulmalek Al-Khaibri und Osama Hawsawi verpassten jeweils nur eine Begegnung. Nawaf Al-Abed, Mohammad Al-Sahlawi und Omar Hawsawi kamen auf jeweils 13 Einsätze. Der Edel-Reservist Fahad Al-Muwallad wurde elf Mal eingewechselt, nur eine Verletzung setzte ihn für vier Partien der Rückrunde außer Gefecht.

Van Marwijk nominierte im Laufe der Qualifikation 35 Spieler. Von diesen bestritten 18 Akteure mindestens sieben Spiele.

Statistik **12 – *So viele Siege gelangen Saudiarabien in 18 Qualifikationsspielen (einschließlich der drei Punkte am grünen Tisch gegen Malaysia), sechs in der zweiten und weitere sechs in der dritten Runde. Die Falken* mussten sich nur drei Mal dem Gegner beugen, und dies jeweils auswärts gegen Japan und Australien sowie gegen die VAE.

Zitat "Wir haben gegen Japan gewonnen, weil wir geduldig geblieben sind. In der ersten Halbzeit haben wir keine starke Leistung gezeigt, weshalb ich auf Fahd Al-Muwallad zurückgegriffen habe, um den Rhythmus zu erhöhen. Daraufhin gelangen uns ein Treffer und unser wichtigster Sieg. Ich bin zufrieden mit unserer Leistung." Bert van Marwijk (Trainer, Saudiarabien)


FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ Nachdem Saudiarabien mitansehen musste, wie sich die Nachbarn aus Irak, Kuwait und den VAE für die WM 1990 qualifizierten, zeigte das Team 1994, zu was es in der Lage ist. In den USA überraschten die Saudis alle Beobachter mit dem Einzug in die K.o.-Runde. Die Falken qualifizierten sich anschließend für Frankreich 1998, Korea/Japan 2002 und Deutschland 2006, verpassten indes Südafrika 2010 und Brasilien 2014. Das Warten wird bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ nach zwölf Jahren ein Ende haben.