Freitag 17 Juni 2016, 23:44

Neue russische Baunormen für FIFA WM-Stadien entwickelt

Das Jahr 2016 bringt einen Wendepunkt für die Sport-Infrastruktur in Russland. Im Rahmen der Vorbereitungen für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Russland 2018™ wurde vor wenigen Monaten vom Ministerium für Naturressourcen und Umwelt mit Unterstützung des Lokalen Organisationskomitees (LOK) unter der Bezeichnung 'RUSO. The Football Stadiums' eine neue Norm erarbeitet. 'RUSO .The football stadiums' wurde ausschließlich für die Zertifizierung von Fussballstadien in Übereinstimmung mit dem Prinzip des "grünen" Bauens entwickelt.

Die Schaffung einer auf die russischen Anforderungen zugeschnittenen nationalen Norm stellt einen großen Schritt in der aktuellen Gesetzgebung dar und trägt dazu bei, dass das Land mit internationalen Vorschriften zum grünen Bauen und den entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen Schritt hält. Die neue Norm berücksichtigt die Anforderungen der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ und internationale Normen sowie die russische Gesetzgebung und Bauvorschriften. Als Grundlage dienen die Anforderungen an Fussballstadien in Bezug auf Gesamtplanung, Architektur, Konstruktion und Technik und sowie die russischen Umweltbestimmungen. Bei der Zertifizierung werden auch die Energieeffizienz und die Umweltverträglichkeit der Anlagen berücksichtigt.

"Die Zertifizierung der Stadien in Übereinstimmung mit den anerkannten Umweltbestimmungen gehört zu den zentralen Aspekten unserer Nachhaltigkeitsstrategie", erklärte Milana Verkhunova, die Leiterin der Nachhaltigkeitsabteilung des LOK. "Die Aufgabe des Teams bestand darin, unter Berücksichtigung der Anforderungen und Ziele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ein speziell an die russischen Gegebenheiten angepasstes, umfassendes Zertifizierungssystem zu entwickeln. Der Bau der Sportanlagen in Übereinstimmung mit Normen zum grünen Bauen hat einen großen Einfluss auf die langfristige effiziente Nutzung dieser Anlagen, insbesondere was die Reduzierung der Kosten für Wasser und Energie betrifft."

Am 19. April 2016 fand in Moskau ein Workshop statt, bei dem eine Vorstellung der neuen russischen Normen für Repräsentanten der FIFA WM-Städte, Stadion-Manager, Bauunternehmen und Architekturbüros erfolgte. Die Teilnehmer konnten sich intensiv mit den Anforderungen im Sinne einer "grünen" Zertifizierung und Beispielen für innovative Design-Umsetzungen bei FIFA WM-Stadien vertraut machen. Auch die internationalen Standards gemäß BREEAM und LEED wurden den Teilnehmern erläutert, ebenso wie deren Besonderheiten in Bezug auf die Zertifizierung von Stadien.

"Die Nachhaltigkeit der FIFA WM-Stadien ist ein zentraler Bestandteil unserer Anstrengungen, eine erfolgreiche WM zu organisieren. Ich bin sehr zufrieden, dass es uns gelungen ist, die für die Stadien zuständigen Behörden und alle anderen beteiligten Parteien zusammenzubringen, um die laufenden Arbeiten und die besten Praktiken für Fussballstadien in Russland zu diskutieren. Wir werden unsere gute Zusammenarbeit mit allen beteiligten Parteien fortsetzen", bekräftigte Federico Addiechi, Leiter der FIFA-Abteilung für Nachhaltigkeit.

Alle Stadien, die für die WM neu erbaut oder renoviert werden, müssen gemäß des russischen oder eines internationalen Standards für grüne Gebäude zertifiziert werden. Bislang wurden bereits fünf Stadien nach dem BREEAM-Standard zertifiziert, nämlich das Luschniki-Stadion in Moskau, die Samara-Arena, das Nischni-Nowgorod-Stadion, die Wolgograd-Arena sowie die Mordwinien-Arena ins Saransk.