Montag 31 Oktober 2016, 02:50

Japan im siebten Anlauf erfolgreich

Japan hat bei der AFC U-19-Asienmeisterschaft in Bahrain erstmals den Titel gewonnen. Am Sonntag setzten sich die Japaner im Elfmeterschießen mit 5:3 gegen Saudiarabien durch. In der regulären Spielzeit und der Verlängerung waren keine Tore gefallen. Die beiden Finalisten sowie die unterlegenen Halbfinalisten Iran und Vietnam werden die vier freien asiatischen Startplätze bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft Korea Republik 2017 einnehmen.

Für die Japaner war es bereits die siebte Finalteilnahme bei diesem Wettbewerb. Vor zehn Jahren hatten sie in Indien gegen die DVR Korea im Elfmeterschießen noch den Kürzeren gezogen.

In Bahrain glänzten die Samurai Blue mit der besten Defensive und blieben in fünf Partien auf dem Weg ins Finale ohne Gegentreffer. Sie starteten mit einem 3:0-Sieg gegen Jemen in das Turnier. Es folgten ein torloses Remis gegen Iran und ein weiterer 3:0-Sieg gegen Titelverteidiger Katar. Im Viertelfinale setzten sich die Schützlinge von Atsushi Uchiyama mit 4:0 gegen Tadschikistan und im Halbfinale mit 3:0 gegen Vietnam durch.

Mit acht Treffern in der Gruppenphase und weiteren acht in den K.o.-Spielen war Saudiarabien das torgerfährlichste Team des Turniers. Abdulrahman Al Yami, der im Halbfinale gegen Iran einen Hattrick erzielte, und Kapitän Sami Al Naji schlossen das Turnier mit jeweils vier Treffern als Torschützenkönige ab. Rakan Al Anaze brachte es auf drei Turniertreffer.

11-Tore-Thriller Das packendste Spiel des Turniers war die Halbfinalbegegnung zwischen Iran und Saudiarabien. Der saudische Kapitän Al Naji brachte sein Team in der 18. Minute mit einem verwandelten Elfmeter in Führung. Kurz darauf bediente er Ayman Al Khulaif, der auf 2:0 erhöhte. Iran kam unmittelbar darauf durch Reza Jafari zum Anschlusstreffer. Dann stellte Al Yami den Zweitorevorsprung für die Saudis wieder her, bevor Aref Aghasi für Iran noch vor der Pause zum 3:2 traf.

Al Naji erzielte kurz nach dem Wiederanpfiff sein zweites Tor, doch Reza Shekari brachte die Iraner mit einem Abstauber erneut heran. Al Yami trug sich Mitte der zweiten Halbzeit noch zwei Mal in die Torschützenliste ein und komplettierte damit seinen Hattrick. Die Iraner kamen in der Schlussphase nach Treffern von Mehdi Mehdikhani und Reza Karmollachaab noch einmal bis auf ein Tor heran, doch die Partie endete mit einem 6:5-Sieg für Saudiarabien.

Historischer Erfolg für Vietnam Vietnam erwies sich als die große Überraschungsmannschaft des Turniers. Die Vietnamesen starteten mit einem 2:1-Sieg gegen die DVR Korea ins Turnier. Im zweiten Spiel erkämpften sie ein 1:1-Unentschieden gegen die Vereinigten Arabischen Emirate, obgleich sie nach einem Platzverweis (Gelb-Rot) gegen Kapitän Nguyen Trong Dai länger als eine halbe Stunde in Unterzahl spielen mussten. Es folgte ein torloses Unentschieden gegen Irak, das zum Erreichen des zweiten Platzes in Gruppe B reichte. In der zweiten Halbzeit der Viertelfinalpartie gegen Gastgeber Bahrain folgte dann der historische Moment, als Stürmer Tran Thanh seinem Land mit dem Siegtreffer die erstmalige Teilnahme an einer FIFA U-20-WM-Endrunde sicherte.

Keiner der vier asiatischen Vertreter bei der vorherigen Auflage der FIFA U-20-WM konnte sich erneut qualifizieren: Die DVR Korea, Myanmar, Usbekistan und Katar scheiterten allesamt. Der zwölfmalige Asienmeister und nächste Gastgeber Korea Republik überstand die Gruppenphase nicht. Die Nordkoreaner kassierten gar drei Niederlagen in drei Spielen. Myanmar schaffte es dieses Mal nicht zur Endrunde, während Titelverteidiger Katar im letzten Gruppenspiel gegen Japan entthront wurde.

Die Usbeken, die 2015 in Neuseeland mit ihrem Vorstoß bis ins Viertelfinale die ganze Fussballwelt überraschten, schafften in Bahrain als einziges der vier genannten Teams den Sprung aus der Gruppenphase. Nachdem sie unter anderem mit einem 3:2-Sieg gegen die favorisierten Australier beeindruckt hatten, war dann aber in der Runde der letzten Acht mit dem 0:2 gegen Iran Endstation.