Sonntag 14 Februar 2016, 20:07

Südamerika bestätigt Kräfteverhältnisse

Beim südamerikanischen Qualifikationsturnier zur FIFA Futsal-Weltmeisterschaft Kolumbien 2016 in Paraguay konnten die traditionellen Großmächte des Kontinents ihre Vormachtstellung untermauern. Brasilien eroberte den vor vier Jahren verpassten Titel zurück und sicherte sich neben dem Zweitplatzierten Argentinien sowie Paraguay, das zum vierten Mal bei einer Endrunde dabei sein wird, das WM-Ticket. Uruguay hingegen blieb dieser Erfolg zwar verwehrt, bewies jedoch, dass mit der aktuellen Generation in Zukunft zu rechnen sein wird.

Der im paraguayischen Asuncion ausgetragene Wettbewerb bot höchstes Spielniveau und ließ eine deutliche Weiterentwicklung dieser Disziplin in Südamerika erkennen. Der Kontinent wird mit den gleichen Teams wie vor vier Jahren vertreten sein, da Kolumbien als Gastgeber der FIFA Futsal-WM gesetzt ist. Brasilien und Argentinien bleiben gemeinsam mit Spanien die einzigen Länder, die bisher an allen Endrundenturnieren dabei waren.

FIFA.com präsentiert die Zusammenfassung des Geschehens in Paraguay.

Der Meister Der fünffache Weltmeister Brasilien reiste mit dem Ziel nach Asunción, den Titel zurückzuerobern, der ihm vor vier Jahren verwehrt geblieben war. Da die gleiche Auswahl auch bei der Copa América den Triumph verpasste, war dieser Wettbewerb von höchster Bedeutung für die Brasilianer. Ohne die Legenden Falcão und Neto legte die Canarinha eine fabelhafte Serie von Siegen hin, die ihr den erneuten Turniersieg bescherte. So bezwangen die Brasilianer der Reihe nach Venezuela (2:1), Paraguay (1:0), Ecuador (14:0), Peru (6:0), Uruguay (4:1) und schließlich im Finale Argentinien (4:0). Die Bilanz von 31:2 Toren illustriert die denkwürdige Leistung, mit der eines der besten Teams in der Geschichte dieser Disziplin zu altem Glanz zurückfand.

Die weiteren Qualifizierten Mit dem Gewinn des letzten Vorausscheidungsturniers sowie der Copa América 2015 hatte Argentinien die Messlatte für diesen Wettbewerb sehr hoch gelegt. Das Team war mit dem Ziel ins Turnier gegangen, ihren Status als dominierende Kraft in Südamerika zu bestätigen. Dies gelang der Albiceleste trotz der Finalniederlage gegen Brasilien, denn die Argentinier zeigten durchgehend ein außerordentliches Niveau. Die Gruppenphase wurde souverän mit vier Siegen gegen Uruguay (4:2), Chile (3:0), Kolumbien (2:0) sowie Bolivien (11:0) abgeschlossen. Im Halbfinale leistete der Gastgeber Paraguay zwar erbitterten Widerstand (3:3), doch im Sechsmeterschießen behielten die Argentinier mit 3:2 die Oberhand. Nach der erfolgreichen WM-Qualifikation zeigte sich der Torhüter Nicolas Sarmiento zufrieden: "Seit zwei Jahren arbeiten wir dafür. Es ist der Lohn für eine Mannschaft, die täglich trainiert, um auf höchstem Niveau zu bleiben."

Aber auch Paraguay bestätigte das zuletzt gezeigte Formhoch in dieser Disziplin. Mit der Hälfte des Teams, welches schon bei der FIFA Futsal-WM Thailand 2012 dabei war, sicherte sich der Gastgeber des Qualifikationswettbewerbs den dritten Rang und die Teilnahme an der WM-Endrunde. Auf dem Weg nach Kolumbien 2016 startete La Albirroja mit einem Unentschieden gegen Peru (2:2) und einem 6:2-Erfolg gegen Venezuela, bevor sie nach der 0:1-Niederlage gegen Brasilien dank zweier weiterer Erfolge gegen Ecuador (3:1) und Uruguay (7:2) die Qualifikation perfekt machte. Rodrigo Ayala äußerte sich zufrieden: "Die Hauptrolle hat das Team gespielt. Wir haben in allen Partien dieses Turniers den Sieg anvisiert, alle unsere Gegner respektiert, doch als Gastgeber war es uns eine besondere Freude, vor unseren Familien und Fans zu spielen."

Statistik 154 - so viele Tore fielen im südamerikanischen Vorausscheidungsturnier in Paraguay. Es waren weniger als in der vorherigen Auflage des Wettbewerbs mit 185 Treffern, aber mehr als 2008 und 2003. In diesen Jahren fielen 137 beziehungsweise 152 Tore.** **

Das Zitat "Wir haben unser wichtigstes Ziel, die WM-Qualifikation, erreicht. Ich glaube, dass es aufgrund der Leistung der Jungs und der letzten Monate an aufopferungsvoller Arbeit verdient war. Wir haben nur eine Partie verloren, 0:1 gegen das beste Team der Welt Brasilien. Das heißt, dass wir ein großartiges Turnier gespielt haben. Leider reichte es gegen Argentinien nur für das Sechsmeterschießen, und das Schicksal wollte es, dass sie weiterkommen. Aber gut, dennoch glaube ich, dass sich die Jungs die Qualifikation verdient haben, sie haben großartige Arbeit geleistet." Carlos Chilavert (Trainer, Paraguay)