Donnerstag 10 Mai 2018, 08:22

Die "Roten Teufel" machen einen großen Sprung  

  • Belgien nach 20 Monaten wieder in den Top 3

  • Seit 16 Spielen unter Roberto Martinez ungeschlagen

  • Dabei nicht weniger als 57 Tore erzielt

Die belgischen Fans müssen sich gar nicht erst die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste ansehen, um zu wissen, dass ihr Team in absoluter Hochform ist, ein Blick auf die Aufstellung ihrer Auswahl reicht dazu schon aus.

Namen wie Eden Hazard, Kevin De Bruyne, Thibaut Courtois und Jan Vertonghen sprechen für die Qualität des Teams und die Rückkehr auf das Podium der Weltrangliste – nach fast zweijähriger Abwesenheit – belegt, warum das Team bei der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ als Geheimfavorit gilt.

Die Belgier werden auf jeden Fall in beeindruckender Form anreisen, denn nach ihrem Ausscheiden bei der UEFA EURO 2016 haben sie kein Spiel mehr verloren. Dort waren sie im Viertelfinale an Wales gescheitert und zuvor 0:2 gegen die Spanier unterlegen, übrigens im ersten Spiel unter Cheftrainer Roberto Martinez.

16 Partien ohne Niederlage sind es mittlerweile, und so sind sie, nachdem sie bis auf Rang zehn abgerutscht waren, wieder unter die ersten drei Teams aufgestiegen. In den letzten neun Spielen gab es dabei nicht weniger als acht Siege!

Torrausch Auch die Verpflichtung von Assistenztrainer Thierry Henry scheint Wunder zu bewirken, da mit Beginn seiner Tätigkeit neben Martinez eine wahre Torflut eingesetzt hat. Im Verlauf der Serie haben sie 57 Tore erzielt und dabei in zehn Spielen mindestens dreimal ins Schwarze getroffen. Allerdings schossen sie 23 der Tore in drei Spielen gegen Gibraltar und Estland.

Der erfolgreichste Torschütze war dabei Manchester Uniteds Nummer neun, Romelu Lukaku. Bei seinen letzten elf Auftritten hat er herausragende 16 Treffer in einem 3-4-3-System erzielt, das ihn nach eigenen Aussagen "von allen Fesseln befreit hat". Nachdem er bereits bei der WM 2014 in Brasilien glänzen konnte, als er das Tor erzielte, mit dem die Belgier ins Viertelfinale einzogen, könnte Lukakus Stern nun endgültig auf der Weltbühne des Fussballs aufgehen.

"Rom ist ein Spieler, der in den letzten Monaten besonders gereift ist und ein neues Level erreicht hat", erklärte sein Trainer Martinez nach dem jüngsten 4:0-Sieg gegen Saudiarabien, das sich ebenfalls für die WM qualifiziert hat. "Sein Spielverständnis hat sich enorm weiterentwickelt. Im Spiel mit dem Rücken zum Tor ist er sehr gut. Gerade seine Fokussiertheit und sein uneigennütziges Verhalten im gegnerischen Strafraum sind mittlerweile beeindruckend."

Schaltzentrale Ebenso beeindruckend ist die Vielzahl der Schützen, insgesamt 14, in der WM-Qualifikation, in der man sich neben Gastgeber Russland als erstes Team aus Europa das WM-Ticket sichern konnte. Verwunderlich ist dabei, dass nur ein Treffer von Kevin De Bruyne erzielt wurde.

Nachdem er auf dem Weg nach Brasilien und zur EURO 2016 fünf beziehungsweise vier Treffer für Belgien erzielt hatte, hat Martinez ihn in die Schaltzentrale der Belgier versetzt und damit auch Spielern wie Hazard mehr Freiheit gegeben, selbst Tore zu erzielen. Sieben Assists in elf Partien im Vergleich zu acht in den 20 Partien unter Wilmots sprechen eine klare Sprache und zeigen, wie sich der Fokus geändert hat.

"Ich glaube nicht, dass es noch einen Mittelfeldspieler im europäischen Fussball gibt, der so wichtig für seine Mannschaft ist", sagte Martinez über den Einfluss seiner Nummer sieben beim Titelgewinn von Manchester City in der englischen Premier League.

Schwierige WM-Gruppe Die letzten beiden Aktualisierungen der Weltrangliste vor der WM finden am 17. Mai und am 7. Juni statt. Gruppe G, in der Belgien gelandet ist, ist übrigens die einzige, in der drei Teams unter den Top 15 rangieren: Belgien liegt auf Rang 3, England auf 13 und Tunesien auf 14. Panama komplettiert eine Gruppe, die für die teilnehmenden Teams in Russland eine schwierige Bewährungsprobe sein dürfte.

Natürlich wissen die Belgier, dass man sie durchaus auf der Rechnung hat. "Ich glaube, Belgien hat eine hervorragende Mannschaft und könnte bei der Weltmeisterschaft für eine Überraschung sorgen", erklärte Neymar. Sollten sie es schaffen, auch bei der Weltmeisterschaft eine Podiumsplatzierung zu erreichen, dann wäre es das beste Abschneiden der Belgier in der WM-Geschichte.