Übersicht
Der Frauenfussball erlebt einen enormen Boom. Die Zuschauerzahlen in den Ligen steigen, sodass hochkarätige Spiele immer öfter in grösseren Stadien vor einer Rekordkulisse ausgetragen werden. Der Frauenfussball wird in verschiedenen Sendeformaten gezeigt. Beim Aufbau einer eigenen Fanbasis spielen die sozialen Medien eine wichtige Rolle.
Zuschauer
Das Erlebnis am Spieltag ist für das Verhältnis zwischen Fans und Klubs entscheidend. Die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Australien & Neuseeland 2023™ mit ihren zahlreichen Rekorden belegt die immer grössere Popularität des Frauenfussballs. Die Ligen verzeichneten 2021/22 im Schnitt 1127 Zuschauer pro Spiel. Das sind rund 12 % mehr als zum Zeitpunkt des letzten Berichts, der sich auf einen Zeitraum bezog, in dem in vielen Ligen aufgrund der COVID-19-Pandemie noch immer Zuschauerbeschränkungen galten.
Ligen mit den höchsten Zuschauerzahlen:
USA
Über eine Million verfolgten 2022 die Spiele der National Women’s Soccer League, was Rekord bedeutete.
Mexiko
In der Liga MX Femenil wird in den Stadien gespielt, die auch die Männer nutzen. Diese sind einfach erreichbar und den Fans vertraut.
England
Mehr als 45 000 Tickets wurden für das Spiel zwischen Arsenal und Tottenham im September 2022 verkauft. Einige Klubs meldeten zudem Rekordwerte beim Kartenverkauf in der abgelaufenen Saison.
DIE LIGEN, DIE PRO SPIEL IM SCHNITT MEHR ALS 800 ZUSCHAUER ZÄHLTEN, HATTEN DOPPELT SO VIELE SPONSOREN WIE DIEJENIGEN MIT EINEM TIEFEREN SCHNITT. AUSSERDEM HATTEN SIE HÄUFIGER EINEN TITELSPONSOR (88 % VERGLICHEN MIT 50 %).
Stadien und Kartenverkauf
Wie populär ein Klub ist, zeigt sich daran, ob er regelmässig beträchtliche Zuschauerzahlen verzeichnen kann. Da die Kapazität in den bestehenden Anlagen zum Teil aber beschränkt ist, müssen einige Klubs vor allem bei Spitzenspielen ausweichen.
der Klubs mit Spieltagseinnahmen von über USD 100 000 boten Dauerkarten, die ausschliesslich für Frauenspiele galten.
aller Klubs boten Dauerkarten für das Frauenteam (entweder nur für das Frauenteam oder zusammen mit dem angeschlossenen Männerteam).
der Klubs trugen 2021/22 mindestens ein Heimspiel in einem anderen Stadion aus (d. h. nicht in ihrem angestammten Stadion) und registrierten dabei dreimal mehr Zuschauer als in ihrem angestammten Stadion (3674 gegenüber 772).
der Klubs verkauften Dauerkarten, die ausschliesslich für das Frauenteam galten (d. h., die nicht mit den Spielen des Männerteams verbunden waren), und verzeichneten im Schnitt doppelt so viele Zuschauer wie die restlichen Klubs (1314 gegenüber 658).
Klubs, die höhere Spieltagseinnahmen erzielen (und mehr Zuschauer anziehen), können ein einmaliges Produkt anbieten, das sich klar von jenem eines Männerspiels abhebt.
Digitale Beteiligung
Frauenteams teilen sich Social-Media-Konten oftmals mit den Männerteams. Dies gilt vor allem auf YouTube (62 % der Klubs), gefolgt von Instagram und Facebook (je 27 %). Diese Konten verzeichnen in der Regel mehr Follower als jene, die nur das Frauenteam betreffen. Auch wenn der Kreis der Personen, die nur dem Frauenteam folgen, kleiner sein mag, sind diese Follower möglicherweise viel aktiver.
Facebook bleibt die beliebteste Social-Media-Plattform von Klubs. 83 % haben dort ein Konto. Die meisten Follower verzeichneten die jeweiligen Klubs aber auf TikTok.