Donnerstag 21 Dezember 2023, 17:00

Gianni Infantino umreisst am FIFA Fussballgipfel die strategischen Ziele der FIFA

  • Der FIFA-Präsident erläutert die Vierjahresstrategie von „Football Unites the World“ im Detail

  • Vertreter der 211 FIFA-Mitgliedsverbände am FIFA Fussballgipfel 2023 in Dschidda (Saudiarabien)

  • Zahlreiche FIFA-Abteilungen informieren über aktuelle Projekte und Entwicklungen, vom Schiedsrichterwesen bis zum Frauenfussball

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat am FIFA Fussballgipfel 2023 in Dschidda (Saudiarabien) vor den Delegierten aller 211 FIFA-Mitgliedsverbände die Vierjahresstrategie (2023-2027) für den Weltfussball erläutert.

Im Vorfeld des Endspiels der FIFA Klub-WM 2023™ zwischen Fluminense FC und Manchester City FC am Freitag in der Hafenstadt am Roten Meer führte der FIFA-Präsident weitere Details zu seinem erstmals bei seiner Wiederwahl am FIFA-Konkress in Kigali (Ruanda) im März 2023 vorgestellten Plan aus, den Fussball überall weiter zu entwickeln.

„Sie wissen, wohin der Weg führt und Sie wissen, was wir erreichen wollen, doch um diese Ziele zu erreichen und die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, brauchen wir natürlich die Unterstützung jedes Einzelnen von Ihnen, denn unser Ziel ist, den Fussball wirklich global zu machen und die ganze Welt einzubeziehen“, sagt der FIFA-Präsident den Delegierten mit direktem Bezug auf die FIFA-Strategie „Football Unites the World“ (Fussball vereint die Welt).

„Das Wichtigste, woran wir stets denken müssen, ist, dass wir hier sind, um den Fussball zu organisieren, nicht um Sitzungen zu organisieren. Wir müssen also dafür sorgen, dass die Sitzungen kurz und effizient sind und dass sie Ergebnisse bringen, damit wir auf den Platz gehen und sicherstellen können, dass Fussball in jedem Winkel der Erde von allen Mädchen und Jungen gespielt wird, die einfach nur gegen den Ball treten wollen.“

Der saudiarabische Sportminister Abdulaziz bin Turki Al Faisal gab einen Überblick über die zentrale Rolle, die der Fussball in der Vision 2030 des Königreichs spielt, die das Konzept für die Öffnung des Landes gegenüber der Welt darstellt.

FIFA Football Summit 2023 - FIFA Club World Cup Saudi Arabia 2023

„Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass der Fussball in Saudiarabien auf allen Ebenen wächst – bei den Mädchen und den Jungen, bei den Männern und den Frauen. Wir befinden uns derzeit in einer Phase des umfassenden Wandels. Wir investieren, wachsen und schaffen neue Möglichkeiten für alle", erklärte er. „Unglaubliche 80 Prozent unserer Bevölkerung spielen, schauen oder beschäftigen sich auf irgendeine Weise mit dem schönsten aller Spiele.“ Und auch unsere jungen Menschen möchten mit anderen Menschen in Kontakt kommen und Sport und insbesondere Fussball geniessen, genau wie der Rest der Welt.“

Der FIFA-Generalsekretär ad interim Mattias Grafström gab einen Überblick darüber, wie die FIFA einen Querschnitt verschiedener Aspekte des Spiels auf und abseits des Spielfelds entwickeln will. Der FIFA-Direktor für globale Fussballförderung Arsène Wenger erläuterte die Ambition, den Vierjahreszyklus mit einer Eliteakademie in jedem Mitgliedsverband abzuschliessen – entweder direkt von der FIFA etabliert oder aber von der Organisation akkreditiert.

Zu den zentralen Themen des Gipfels gehörte die Talentförderung. Hierzu wurden mehrere Videobotschaften von Spielerinnen und Spielern eingespielt, die darüber berichteten, wie sehr ihre Karrieren durch die Teilnahme FIFA-Nachwuchsturnieren vorangebracht wurden. Zu ihnen gehörte auch die Spanierin Salma Paralluelo, die FIFA-Weltmeisterschaften in den Altersklassen U-17 und U-20 und auch bei den Seniorinnen gewonnen hat.

Die FIFA-Frauenfussballdirektorin Sarai Bareman und die Geschäftsführerin des südafrikanischen Fussballverbands Lydia Monyepao diskutierten über die positiven Auswirkungen der FIFA Frauen-WM 2023™ in den teilnehmenden Ländern und bekräftigten die Notwendigkeit, den Sport weiter zu fördern. Die Vizepräsidentin des saudiarabischen Fussballverbands Lamia Bahaian und die Spielführerin des Nationalteams Bayan Sadagah sprachen über die positiven Folgen des bahnbrechenden Turniers auf den Frauenfussball im Königreich Saudiarabien und über die enorm schnelle Entwicklung des Sports auf der heimischen und der internationalen Ebene.

Drei Offizielle, die Endspiele der FIFA Fussball-WM oder der FIFA Frauen-WM geleitet haben, nämlich Tori Penso (2023), Szymon Marciniak (2022) und Pierluigi Collina (2002), erzählten von ihren Erinnerungen an das wichtigste Spiel des Weltfussballs. Collina, der Vorsitzende der FIFA-Schiedsrichterkommission, sprach über Veränderungen bei der Leitung von Fussballspielen und rief gemeinsam mit den Mitgliedsverbänden dazu auf, Gewalt gegen Schiedsrichter auf allen Ebenen zu stoppen. „Tun wir etwas, bevor es zu spät ist. Genug ist genug!“ In seiner Schlussbemerkung schloss sich Präsident Infantino diesen Worten an. Er sagte: „Ohne Schiedsrichter gibt es keinen Fussball. Wir alle müssen für die Schiedsrichter einstehen, gegen jede Art von Beleidigung oder gar Gewalt. Wir müssen Respekt und Toleranz zurückbringen. Und dies beginnt mit uns selbst, und es beginnt mit Ihnen.“

FIFA Football Summit 2023 - FIFA Club World Cup Saudi Arabia 2023

Die Ex-Weltmeister und FIFA-Legenden Alessandro Del Piero, Kaká und Gilberto Silva verrieten, wie sie mit dem Druck auf höchstem Niveau umgingen und äusserten sich zu den zusätzlichen Schwierigkeiten, denen Spieler auf allen Ebenen und in allen Altersklassen heute angesichts zahlreicher Online-Beleidigungen ausgesetzt sind. „Alle von uns hier können unseren Teil dazu beitragen, diese Online-Beleidigungen zu unterbinden“, sagte Gilberto Silva den Delegierten. „Gemeinsam können wir sehr viel erreichen.“

Der Präsident des Fussballverbands von Bhutan Dasho Ugen Tsechup sprach darüber, wie das FIFA-Entwicklungsprogramm Forward zur Finanzierung der Anlage von Fussballplätzen in dem gebirgigen asiatischen Land beigetragen hat.

Auch das FIFA-Ratsmitglied Rodolfo Villalobos, der Präsident des indonesischen Fussballverbands Erick Thohir, der Präsident des chilenischen Fussballverbands Pablo Milad, der Präsident des polnischen Fussballverbands Cezary Kulesza, die Vizepräsidentin des saudiarabischen Fussballverbands Lamia Bahaian und die Spielführerin des Frauen-Nationalteams trugen mit Vorträgen auf der Bühne zum Programm des Gipfels bei.

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